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Amazon Go für die Fashionbranche: Ein Startup killt die Kassenschlange

Das deutsche Startup No-Q stellt bezahlbare, intelligente Warensicherungen her, über die Kunden direkt am Produkt bezahlen – und den Laden dann sofort verlassen können. 

Von Jochen G. Fuchs
3 Min.
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(Foto: t3n.de)

Dass Amazon nicht als einziges Unternehmen die kassenschlangenlose Zukunft im Einzelhandel ermöglichen kann, zeigte das Startup No-Q aus dem schwäbischen Albstadt kürzlich auf der Einzelhandelsmesse Eurocis. Die Gründer Marc Lebherz und Dominic Dinser haben eine Lösung für die Fashionbranche entwickelt, die mehrere Probleme der Branche auf einmal lösen kann: Intelligente Warensicherung, Bestandskontrolle und zu lange Schlangen an den Kassen.

No-Q: Die intelligente Warensicherung für den Modehandel der Zukunft

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Mit No-Q, gesprochen wie „No Queue“ – also „keine Kassenschlange“ –, haben die beiden Schwaben Dinser und Lebherz eine Art Amazon Go für die Fashionbranche geschaffen. Und das funktioniert so: Der Kunde bummelt durch eine Boutique und entdeckt ein Kleidungsstück, das ihm gefällt. Das Smartphone wird gezückt, die App des Modehändlers gestartet und ein QR-Code auf der Warensicherung an der Kleidung gescannt. In der App wird zur Kontrolle das gescannte Produkt angezeigt, darunter der Warenkorb-Button. Klickt der Kunde jetzt auf „kaufen“ und bezahlt, folgt der „Amazon-Go-Moment“. Das Smartphone verbindet sich per Bluetooth mit der gescannten Warensicherung, die erhält die Bestätigung, dass der Artikel bezahlt wurde und löst sich automatisch mechanisch vom Kleidungsstück. Der Kunde wirft die Warensicherung in einen bereitgestellten Behälter und verlässt den Laden, ohne je eine Kassenschlange gesehen zu haben.

Die App startet den QR-Code-Scanner durch die Smartphone-Kamera. (Screenshot: No-Q/t3n.de)

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So funktioniert No-Q

Die Lösung des Startups besteht aus einer SaaS-Suite und Hardware in Form von verschiedenen Warensicherungen und einer iOS- oder Android-App namens No-Q für Endkunden.

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Die SaaS-Lösung kommuniziert mit der Warenwirtschaft des Händlers, die Warensicherung ausschließlich mit dem Smartphone des Kunden. Die Verbindung zwischen SaaS-Lösung und Warensicherung übernimmt die App auf dem Smartphone. Deshalb ist keinerlei Hardware im Laden des Händlers notwendig. Hilfreich kann es allerdings sein, wenn der Händler im Laden ein kostenloses WLAN für seine Kunden anbietet – falls der Mobilfunkanbieter des Kunden keine Netzabdeckung im Geschäft hat. Ohne Internetzugang auf dem Smartphone des Kunden kann die No-Q-App weder den Kaufvorgang abschließen noch mit der SaaS-Lösung kommunizieren.

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Warensicherung

No-Q funktioniert auch wie gewohnt als Warensicherung, setzt dabei aber nicht auf das übliche Schleusensystem an der Tür – jede einzelne Warensicherung enthält einen Beeper als Alarmgeber. Das bietet gegenüber der üblichen Lösung sogar einen nutzwertigen Vorteil: Wenn fünf Kunden durch eine Schleuse treten, weiß das Verkaufspersonal oft nicht, wer den Alarm ausgelöst hat. Da bei No-Q das gesicherte Produkt selbst Alarm schlägt, ist die Zuordnung hier unproblematisch.

Die Warensicherung kann durch einen Scan mit einem handelsüblichen Kassenscanner auch wie gewohnt am Verkaufstresen entsichert werden, falls ein Kunde an der Kasse bezahlen möchte.

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Eine Entsicherung ist auch an der Kasse per Scanner möglich, damit funktioniert No-Q einmal als normale Warensicherung und ein anderes Mal als „Amazon Go Alternative“. (Foto: Jochen G. Fuchs)

Live-Inventur

Statten Modehändler alle Produkte im Laden mit der No-Q-Warensicherung aus, liefert das System Live-Daten über den aktuellen Warenbestand. Für die Zukunft plant No-Q zusätzlich die Verwendung von von Bewegungssensoren, die weitere Aufschlüsse über Waren- und Kundenbewegungen liefern können.

Kosten für die Lösung

Die SaaS-Lösung ist auch für kleine Händler erschwinglich und für eine monatliche Pauschale erhältlich. Die Warensicherungen muss der Händler kaufen, damit dürften sie für die Erstausstattung den größten Anschaffungsposten ausmachen. Im Vergleich zu den am Markt befindlichen Warensicherungen sind die No-Q-Sicherungen etwas teurer, da die Hardware auch etwas aufwendiger ist. Wegwerf-Warensicherungen, die als Klebeetiketten nur einmal verwendet werden können, kosten beispielsweise nur wenige Cent. Wiederverwendbare Warensicherungen, wie sie im Modehandel zum Einsatz kommen, beginnen durchschnittlich bei 20 bis 30 Cent. Die No-Q-Warensicherung kostet im Moment in Kleinauflagen pro Stück rund zwei Euro, ist aber in größeren Auflagen auch günstiger realisierbar, sobald Skaleneffekte bei der Produktion entstehen.

Fazit: No-Q ist eine intelligente Lösung, die zukunftsfähig durchdacht ist

Mit weniger Aufwand ist der kassenschlangenlose Betrieb eines Modehandels nicht möglich. Alle Technik steckt in den Warensicherungen, die einzige Hürde, die zu nehmen ist, ist die App-Installation auf dem Kunden-Smartphone. Da No-Q mit der No-Q-App eine Anwendung bietet, die viele Händler gemeinsam nutzen können, aber auch gleichzeitig eine White-Label-Lösung bietet, die sich in eine vorhandene Händler-App integrieren lässt, sollte das keine allzu große Hürde sein.

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Auch die Warensicherungen sollen je nach Händlerbedarf anpassbar sein, das verspricht Flexibilität bei der Einrichtung von No-Q. Der verringerte Aufwand beim Aufbau eines Warensicherungssystems durch das Fehlen von Schleusen und Basisstationen dürfte bei Neueröffnungen oder kompletten Neuauststattungen eines Ladens den höheren Anschaffungspreis komplett oder zumindest teilweise schon im ersten Jahr wieder einspielen.

Jetzt muss der Modehandel nur noch das Potential dieser Lösung erkennen und zugreifen.

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