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Wie Amazon seine Macht auch auf dem eigenen Marktplatz ausspielt

Amazon soll Produkte von Drittanbietern gezielt kopieren und die Konkurrenz so in den Ruin treiben. Das berichtet das Wall Street Journal.

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Amazon geht mit Mitbewerbern nicht zimperlich um. (Foto: Mike Mareen/Shutterstock)

Dass Amazon mit Mitbewerbern nicht gerade zimperlich umgeht, ist bekannt. Wie massiv der Konzern jedoch gegen vermeintliche Konkurrenz auf dem eigenen Marktplatz vorgeht, zeigt jetzt eine neue Recherche des Wall Street Journal.

Amazon kennt keine Gnade

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In einer ausführlichen Recherche beleuchtet das Wall Street Journal nicht nur die Unternehmensphilosophie hinter Jeff Bezos’ „Alles-Verkäufer“. Zahlreiche Beispiele zeigen auf, wie gnadenlos Amazon gegen Konkurrenten vorgehen soll. Die Vorwürfe der Geschädigten reichen dabei vom direkten Kopieren der Produkte bis zu Rabattierungen in empfindlicher Höhe, bei denen Amazon mit jedem Verkauf Verluste einfahren soll.

So soll Amazon Qidsi, ein Unternehmen, das Windeln und Babypflegeprodukte verkauft hat, letztlich durch unrentable Preissenkungen von bis zu 30 Prozent empfindlich geschwächt haben. Wie Leonard Lodish, der damals zum Aufsichtsrat gehörte, berichtet, habe man irgendwann keine andere Lösung mehr gesehen, als auf Amazons Angebot einzugehen und Qidsi zu verkaufen. Die dazugehörigen Onlineshops hatte Amazon später geschlossen; angeblich hätten sie sich nicht rentiert.

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In einem anderen Fall wirft Dalen Thomas, der mit seinem Unternehmen Pirate Trading Stative für Foto- und Videokameras vertreibt, Amazon vor, sein erfolgreichstes Produkt einfach kopiert zu haben. Weil der Konzern von Händlern immer wieder Informationen zu den Herstellern von Produkten anfordert – um deren Echtheit garantieren zu können, wie es heißt –, kann er seine „Amazon Basics“-Produkte sogar beim selben Fertiger herstellen lassen. So soll es auch im Fall der Stative der Marke Ravelli Photo passiert sein. Später wurde Thomas’ Account gesperrt; Amazon äußerte Zweifel an der Echtheit seiner Produkte.

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Starker Gegenwind für Amazon

Auch wenn die Fälle, die das Wall Street Journal anführt, nicht wirklich neu sind – Qidsi wurde schon 2010 verkauft –, so kommen sie doch zu einer für Amazon ungünstigen Zeit. Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat erst kürzlich wieder zu Streiks in den Lagern des Konzerns aufgerufen. Und in den USA haben Kartellwächter Klage gegen Amazon wegen Monopolsvorwürfen und Ausnutzung der Marktmacht erhoben.

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Tom Hillebrand

Was Bezos da macht, ist sehr komplex. Mal ein Beispiel aus eigener Erfahrung. Habe ein dreibändiges eBook geschrieben und produziert. Der erste Band soll umsonst sein und Leser anlocken. Amazon erlaubt aber Gratisaktionen nur für einige Tage, dann muss ein Buch etwas kosten.

Es ist sehr kompliziert, den Weg zu finden, über den man eine Datei für den Kindle, die nicht aus dem Amazon-Cosmos stammt, auf einen Kindle zu bekommen. Ich habe es mir erarbeitet und einen lange Gebrauchsanweisung geschrieben, mit der Interessiert meinen Gratis-Band auf meiner Website downloaden und dann auf ihren Kindle importieren können.

Irgendwie steckt in diesem komplexen Weg schon jede Menge Abschottung des Amazon/Kindle-Cosmos gegenüber dem Rest der Welt. Aber okay.

Regelrechte Schikane ist aber das nächste Problem: Nur bei jenen eBooks, die von Amazon heruntergeladen werden, nicht aber den importierten Dateien, wird vom Kindle die automatische Silbentrennung eingeschaltet. Heißt: Das eBook ist so quasi unleserlich, denn Leser sind ja an Blocksatz gewohnt und wenn es zu dem keine Silbentrennung gibt, sehen manche Zeilen im Text fürchterlich aus.

Ich habe so meine Zweifel, ob unsere öffentlichen Stellen so detailreich recherchieren. (Die Cookie-Banner sind ja auch kein Ruhmesblatt.)

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