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Amazon: 11 Milliarden US-Dollar Gewinn gemacht – und bekommt noch Steuern zurück

Amazon hat im vergangenen Jahr trotz Gewinnen in Höhe von 11,2 Milliarden US-Dollar wohl keine Steuern in den USA gezahlt. Im Gegenteil: Der E-Commerce-Konzern bekam noch Geld zurück.

Von Jörn Brien
1 Min.
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Amazon-Chef Jeff Bezos. (Bild: dpa)

Amazon soll im Jahr 2018 trotz eines Milliardengewinns eine Steuergutschrift erhalten haben. Das geht aus Berechnungen des Instituts für Steuern und Wirtschaftspolitik (ITEP) hervor. Über das Thema berichtet die Washington Post, die dem Amazon-Chef und Multimilliardär Jeff Bezos gehört. Demnach soll der E-Commerce-Riese 2018 auf einen Gewinn von 11,2 Milliarden Dollar eine Steuergutschrift in der Höhe von 129 Millionen Dollar erhalten haben.

Amazon: Gewinn verdoppelt, Steuerlast bleibt unter Null

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Auch 2017 entging Amazon trotz eines Milliardengewinns der Zahlung von Steuern. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Amazon-Gewinn im vergangenen Jahr noch verdoppelt – ohne spürbare Auswirkungen auf die Steuerlast. ITEP-Experte Matthew Gardner erklärte dazu gegenüber der Washington Post: „Wenn jemand jemals Körperschaftssteuern zahlen sollte, dann würde man hoffen, es wäre Amazon“.

In den Jahren 2009 bis 2018 hat Amazon laut der ITEP-Analyse knapp 26,5 Milliarden Dollar Gewinn gemacht und rund 791 Millionen an Steuern gezahlt. Die Steuerrate belief sich damit auf drei Prozent. Zum Vergleich: Der US-Körperschaftssteuersatz in den USA betrug für den größten Teil dieses Zeitraums 35 Prozent. Amazon sieht sich allerdings im Recht. Man zahle alle Steuern, die der Konzern in den USA und in allen Ländern zahlen müsse, erklärte eine Sprecherin. Zudem verwies sie auf hohe Investitionen.

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Rundgang in Seattle: Das Amazon-Hauptquartier in Bildern
Amazon-Headquarter, Day One North. (Foto: Jochen G. Fuchs)

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Amazon ist nicht der einzige Konzern, der eine Vielzahl von Steuerschlupflöchern nutzt. Unter anderem helfen bei der Steuervermeidung offenbar Zahlungen in Form von Aktien und Aktienoptionen. Der Washington Post zufolge sollen die rentabelsten Unternehmen der Fortune-500-Liste in der Zeit zwischen 2008 und 2015 einen durchschnittlichen effektiven Steuersatz von 21,2 Prozent gezahlt haben, statt der 35 Prozent, die eigentlich fällig werden. 58 zahlten mehrfach gar keine Steuern, obwohl sie profitabel waren.

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Kommentare (2)

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Beißwenger

Steuerschlupflöcher:
Sie berichten aktuell über den Gewinn von 11 Milliarden meldung von Amazon in 2018
und erläutern, dass als Steuerschlupflöcher Zahlungen in Form von Aktien und Aktienoptionen genutzt werden.

Diese Aussage scheint mir nicht ganz der Realität zu entsprechen. Wenn Arbeitnehmer durch Aktien bezahlt werden,
dann geschieht dies häufig durch Ausgabe neuer Aktien (ist wie Geld-Drucken). Der Steuervorteil liegt dann nicht bei der Gesellschaft, sondern beim begünstigten Arbeitnehmer. Der Vorteil für die Gesellschaf besteht in einer Verringerung der Personalkosten. Der Steuervorteil für die begünstigten Manager ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich.

Der andere Weg ist der Erwerb von eigenen Aktien über die Börse. Damit kann man den Börsenkurs elegant manipulieren. Gegenstück dazu sind Insidergeschäfte durch den gleichen Personenkreis.

TomBro

Der Weg ist ein komplett anderer:

Amazon lässt sich von einer „befreundeten“ Gesellschaft in einer Steueroase eine Rechung stellen. Diese wird dann mit einer Überweisung ausgeglichen.
Damit hat Amazon einen Aufwandsposten, der den Gewinn verringert.
Nun stellt Amazon seinerseits eine Rechnung an die „befreundete“ Gesellschaft. Diese erwirbt mit dem zuvor erhaltenen Geld Aktien und Aktienoptionen.
Diese werden dann verwendet um die Rechnung von Amazon zu bezahlen.
So verwandelten man steuerpflichtigen Gewinn in steuerfreien Gewinn.
Das Ganze läuft dann natürlich über mehrere Gesellschaften, damit es nicht so ganz offensichtlich ist.

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