Die alte Amazon Visa-Karte war für viele Kund:innen attraktiv. Doch das Unternehmen wechselt den Banking-Partner und beendet die Zusammenarbeit mit der Landesbank Berlin (LBB-Bank). In mindestens drei Wellen wurden die Kund:innen hierüber in Kenntnis gesetzt. Wer im Rahmen der ersten Benachrichtigungswelle vor die Tür gesetzt wird, kann ohnehin nur noch bis zu 30. November auf seine Punkte zugreifen – unter der Voraussetzung, dass er oder sie die Unterlagen der Nachfolgebank, der Berliner Sparkasse, angefordert hat.
Auch wer zur zweiten Benachrichtigungswelle gehört, wird zu diesem Zeitpunkt seinen Zugriff auf die Karte und damit auf die gesammelten Punkte verlieren, wenn nicht die Nachfolgeunterlagen für die sogenannte Visa Card Extra der Berliner Sparkasse angefordert wurden. Um sicher zu gehen, sollte man daher jetzt tätig werden. Denn die noch vorhandenen Amazon-Punkte drohen, zum 30. November zu verfallen.
Nicht alle Kund:innen haben Zeit bis zum März
Und wer in der Benachrichtigungswelle im Juli über das Ende seiner alten Karte informiert wurde, sollte sich ebenfalls um das Aufbrauchen seiner Punkte kümmern. Wer bis zum 15. November zugestimmt hatte, die Karte bis zum 26. März 2024, dem Auslaufen des Vertrags zu verlängern, wird hierfür zwar mit 19,99 Euro zur Kasse gebeten, kann aber ausrechnen, ob sich das für ihn oder sie angesichts der in Aussicht stehenden Punkte bis dahin noch lohnt. Das dürfte allerdings nur für Kund:innen mit größeren Umsätzen der Fall sein. Immerhin: Wer erst bei den Benachrichtigungen in diesem Monat dabei war, kann sich noch ein paar Tage Zeit lassen, bevor – ebenfalls zum 26. März – die Punkte verfallen.
Doch Achtung: Auch wer den Anschlussvertrag unterschrieben hat, sollte sichergehen, dass dieser auch bei der Berliner Sparkasse eingegangen ist und verarbeitet wurde. Ansonsten drohen auch hier die Punkte zu verfallen. Wer aktuell eigentlich nichts kaufen will, was angesichts der zahlreichen Angebote zum Black Friday und Cyber Monday eher ungewöhnlich ist, kann sich die Punkte auch in Form eines Gutscheins auszahlen lassen. Der kann dann innerhalb der nächsten drei Jahre für das eigene Kundenkonto oder ein anderes Kundenkonto verwendet werden – je nachdem, wie der Gutschein erworben und eingelöst wurde.
Warum die Visa Card Extra für viele Kund:innen nicht passt
Doch was ist die schlauere Lösung? Auf die Anschlusskarte der Berliner Sparkasse setzen oder ein Alternativangebot wählen? Die neue Amazon-Karte bringt es mit sich, dass Kund:innen nur dann in einem Rutsch und zinslos zahlen können, wenn sie vorher Geld aufgeladen haben. Das ist bei rund 18 Prozent effektivem Jahreszins wenig attraktiv.
Sinnvoller ist hier in vielen Fällen eine (dauerhaft und nicht nur im ersten Jahr) gebührenfreie Kreditkarte, die sowohl für den Karteneinsatz als auch beim Abheben von Geld im Ausland keine Kosten verursacht. Sowas gibt es beispielsweise in Form der Hanseatic Bank Genialcard und der Barclays Visa. Sinnvoll ist dabei auch, dass wie bei der alten Amazon-Visa-Card der Ausgleich durch eine Lastschrift möglich ist (mindestens nachdem man das einmalig so eingestellt hat). Doch Vorsicht: Auch hier liegen die Zinssätze als Gegenleistung für die Grundgebührenfreiheit empfindlich hoch.