Amazon plant die Werbestrategie auf Prime Video in 2025 weiter auszubauen. Es sollen deutlich mehr Werbeblöcke in die Streams integriert werden. Für Nutzer bedeutet das in der Regel ein schlechteres Erlebnis.
Die Verbraucherzentrale Sachsen kritisiert Amazons Vorgehen deswegen scharf und erwägt, die Sammelklage gegen das Unternehmen zu erweitern.
„Falls Amazon diese Änderung erneut ohne Zustimmung der Abonnenten umsetzt, erweitern wir unsere bereits laufende Sammelklage“, sagt Michael Hummel, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Sachsen in einem Statement. „Eine so starke Änderung der Nutzungsbedingungen ist nach unserer Rechtsauffassung nur bei neu abzuschließenden Abos möglich.“
So verlief die Klage bisher
Bereits im Februar 2024 führte Amazon Werbeunterbrechungen auf Prime Video ein. Nutzer wurden darüber zwar per E-Mail informiert, allerdings mussten sie dieser Änderung nicht explizit zustimmen.
Wer den Dienst weiterhin werbefrei genießen will, muss seitdem einen Aufpreis von 2,99 Euro im Monat zahlen. Die Verbraucherzentrale Sachsen sieht hier eine klare Täuschung der Kunden, die mehr zahlen müssen, um den ursprünglichen Service nutzen zu können.
Die Sammelklage gegen Amazon hat die Verbraucherzentrale noch im Februar eingereicht. Bisher haben sich rund 61.000 Prime-Video-Nutzer dieser Klage angeschlossen. Ziel ist die Rückerstattung der Abo-Kosten für die Nutzer.
So nehmt ihr an der Klage teil
An der Klage teilnehmen können alle, die vor dem 5. Februar 2024 ein Prime-Video-Abo abgeschlossen haben. Das gilt sowohl für Kunden mit Zusatz-Abo für werbefreies Streaming als auch für solche, die nun Werbung sehen.
Die Anmeldung erfolgt über ein Formular auf der Seite des Bundesamtes für Justiz.