Ein Fehler bei Amazon sorgt aktuell für Unmut bei Händler:innen. Wie Bloomberg berichtet, muss der Versandhändler bei der Ausspielung seiner Werbeanzeigen nachbessern. Es kann vorkommen, dass das Unternehmen Produkte bewirbt, die Kund:innen an bestimmten Standorten gar nicht kaufen können. Das verärgert nicht nur Online-Shopper:innen, Amazon stellt die praktisch nutzlosen Anzeigen auch Händlern in Rechnung.
Amazon tut Problem zunächst ab
Aufgefallen war es dem Händler Rob Robinson. Der betreibt einen Shop für Gaming-PCs in den USA. Weil in Kalifornien aber neue Vorschriften für den Stromverbrauch von Computern eingeführt wurden, hat Robinson den Handel für den US-Bundesstaat ausgesetzt. Amazon zeigte Kund:innen trotzdem Werbung für Merchandising-Artikel an und bat Robinson zur Kasse. Darüber hinaus sperrte der Versandhändler einige Produkte aus seinem Konto für den Verkauf aufgrund von ungewöhnlichen Kontoaktivitäten. Werbung macht das Unternehmen aber dennoch dafür.
Das hatte Folgen für den Händler. Weil die Anzeigen keine Verkäufe generierten, habe der Händler im November, Dezember und Januar keinen Profit erwirtschaften können. Gegenüber Bloomberg gibt er an, der Vorfall habe ihn zwischen 200.000 und 300.000 US-Dollar gekostet. Noch heikler: Laut Bloomberg habe der Händler den Fehler mehrfach bei Amazon gemeldet. Das Unternehmen bestritt aber zunächst, dass es ein Problem gab.
Zum Verhängnis wird Amazon dabei, dass das Unternehmen sich normalerweise darauf beschränkt, Kund:innen die von ihnen gesuchten Produkte anzuzeigen. Die geografische Lage berücksichtige das Unternehmen laut Bloomberg dabei anders als die Konkurrenz um Google und Meta nicht.
So ging es weiter für Robinson
Mittlerweile hat Amazon das Problem eingeräumt. Nachdem Bloomberg den Versandhändler damit konfrontiert hatte, gab Amazon den Fehler zu, der auch andere Händler:innen betroffen hatte. Das Unternehmen kündigte an, das Problem zu beheben, entschuldigte sich und bot Ausgleichszahlungen an.
Robinson soll 15.000 Dollar vom Versandhändler bekommen. Für ihn wahrscheinlich eher ein schwacher Trost. Gegenüber Bloomberg erklärt er, der Vorfall habe seiner Conversion-Rate geschadet und für einen Umsatzrückgang gesorgt. Derzeit befinde sich Robinson mit seinem Geschäft im Überlebensmodus. Er investiert nun in Google-Anzeigen, die direkt zu seinem Shop verlinken.
Den eher simplen Algorithmus kann man sich leicht vorstellen.
Das kann Amazon ohne Belastung anderer ja gerne machen – aber nicht auf Kosten anderer, so wie beschrieben.
GoogleAds haben dabei leider auch ihre Macken, doch das wäre ein anderer Artikel.