
Microsoft hat einen Plan, sein 30 Jahre altes Betriebssystem fit für die Zukunft zu machen. Sicher, die Redmonder aktualisieren regelmäßig ihr OS, jedoch ist es nur für bestimmte Produktkategorien optimiert. Unter dem Credo „One Windows“ hat Microsoft mit Windows 10 zwar schon einen ersten Schritt in diese Richtung gemacht, konsequent durchgeführt wurde es aber noch nicht. Das soll sich 2018 mit Andromeda OS ändern.
Windows 10 wird zwar als „ein OS für alle Geräte“ dargestellt, aber jede Gerätekategorie – von Windows-PCs und Smartphones, über Xbox, bis zur Hololens – besitzt eine eigene „Shell“, die sich jeweils von den anderen Windows-Varianten unterscheidet. Mit Andromeda OS soll Windows 10 eine einheitliche Shell und eine vollständig modulare Architektur erhalten, mit der das OS auf jeder Plattform, jeder Gerätekategorie und Architektur laufen kann. Ferner soll es mittels modularer Erweiterungen um Features und Nutzeroberflächen ergänzt werden, berichtet Windows Central.

One Windows: Mit dem Projekt Andromeda OS will Microsoft Windows 10 flexibler machen. (Bild: Microsoft)
Mit Andromeda OS werde Windows 10 kurzum zu der schon seit Jahren geplanten „One-Windows“-Plattform heranwachsen. Microsofts Plattform werde damit so flexibel, dass Windows 10 auf einem großen Spektrum an Geräten installiert werden kann, ohne spezifische Windows-Versionen separat entwickeln zu müssen. Ferner ist davon die Rede, dass das Betriebssystem bei Bedarf deutlich kleiner werde und von OS-Komponenten und nicht erforderlichen Features befreit sei, sodass es auch auf schwächerer Hardware laufen könne. Durch Andromeda OS könne Windows 10 skalierbar werden, um auf IoT-Geräten, Smartwatches, Smartphones und klassische PCs, Servern und weiteren Produkten laufen zu können. Darüber hinaus gehöre zum Ziel Microsofts, die Windows-10-Entwicklung zu beschleunigen.
Als Resultat der Modularität sollen individuelle Windows-10-Varianten wie Windows 10 Mobile oder Windows 10 für die Xbox redundant werden. Mit Andromeda OS werde es möglich sein, Windows 10 für jedes Produkt zu konfigurieren, ohne eine separate Variante entwickeln zu müssen. Durch den neuen Ansatz soll Windows nicht nur vollständig universell und modular werden, auch für die Anwendungen soll diese Anforderung gelten. Es werde beispielsweise keine Win32-Apps mehr geben, die nur auf Desktop-Geräten laufen – alle Apps laufen überall, auch auf Smartphones.
Hersteller von Windows-Geräten sollen durch die Modularität in Zukunft ein größeres Angebot an Konfigurationen anbieten können, vermutet Windows Central. Eine ähnliche Möglichkeit bietet Microsoft schon im begrenzten Umfang bei Windows Mobile. Für Smartphones stehen ihnen bestimmte Pakete zur Verfügung – beispielsweise, um die Continuum-Funktion zu integrieren.
Auf der Desktop-OS-Seite stehen OEMs vorgefertigte Windows-10-Varianten wie Windows 10 Home, Windows 10 Pro und Windows 10 S zur Installation bereit. Dieses Angebot könne bisweilen als einschränkend betrachtet werden. Mit Andromeda sei es Herstellern möglich, individuelle Pakete für ihre jeweiligen Produkte zu schnüren. Nichtsdestotrotz werden laut Windows Central die üblichen Windows-10-Pakete wie Home, Pro und Enterprise weiter existieren. Ebenso soll der jeweilige Funktionsumfang der Versionen erhalten bleiben.

Im „Surface Phone“ ausgereift? Microsofts Desktop-Ersatz Continuum. (Foto: Microsoft)
Den Informationen von Windows Central zufolge werde Andromeda OS zuerst in Windows 10 für Mobilgeräte debütieren. Dabei wird der Projektname „Andromeda OS“ nicht in Erscheinung treten: Das Betriebssystem wird weiterhin Windows 10 heißen – der bisherige Zusatz „Mobile“ soll nicht mehr zu finden sein.
Dass Microsoft einen Neustart mit Smartphones angehen will, ist bereits seit Monaten bekannt. Selbst Microsoft-CEO Satya Nadella bestätigte diese Pläne. Er betonte allerdings, dass die neue Generation Windows-Smartphones nicht so wie herkömmliche Smartphones aussehen werden.
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