Während die Geminiden im Dezember und die Perseiden im August allgemein als die ergiebigsten und bekanntesten Sternschnuppenströme des Jahres gelten, könnte der bescheidene Andromediden-Schauer in diesem Jahr überraschend in den Mittelpunkt treten.
Ursprünglich vom zerbrochenen Kometen 3D/Biela stammend, ist der Andromediden-Strom in den letzten Jahrhunderten weitgehend unbeachtet geblieben. Historische Aufzeichnungen aus den Jahren 1872 und 1885 berichten jedoch von spektakulären Ausbrüchen, bei denen Tausende von Meteoren sichtbar waren. Das berichtet die Frankfurter Rundschau. Seit dem späten 19. Jahrhundert war der Andromediden-Strom jedoch kaum oder gar nicht mehr präsent, was womöglich mit dem Zerfall des Mutterkometen in Verbindung steht.
Der Andromediden-Strom galt als verschollen
In den letzten Jahren zeigten sich jedoch kleine Anzeichen einer Wiederbelebung des Andromediden-Schauers. Schon im Jahr 2011 wurde eine erhöhte Aktivität beobachtet, bei der man auf bis zu 50 Meteoren pro Stunde kam. Eine Studie aus dem Jahr 2013, veröffentlicht im Fachjournal The Astronomical Journal, simulierte die Bewegungen von Staubwolken des verschwundenen Kometen und deutete darauf hin, dass 2023 ein möglicherweise intensiver Ausbruch der Andromediden bevorsteht.
Während die Geminiden ihre Hochphase zwischen dem 4. und 17. Dezember erreichen und mit bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde glänzen, könnte der diesjährige Andromediden-Ausbruch mit bis zu 200 Sternschnuppen pro Stunde die Aufmerksamkeit der Himmelsbeobachter auf sich ziehen. Eine seltene Gelegenheit, einen Blick auf einen der weniger bekannten, aber nicht weniger faszinierenden Meteorschauer zu werfen.
Benannt wurde der Komet 3D/Biela übrigens nach seinem Entdecker Wilhelm Freiherr von Biela, einem Mann aus Thüringen, der sich nach seiner Zeit beim Militär der Astronomie widmetet und immer wieder den Kometen beobachtete, dem er später sogar sein Werk „Der Biela’sche Komet“ widmete.
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