
Meteoriteneinschläge: Die Mondoberfläche ist von Kratern gezeichnet. (Foto: Nasa)
Normalerweise arbeitet Daichi Fujii als Kurator im Museum der japanischen Stadt Hiratsuka südlich von Tokio. In seiner Freizeit beschäftigt er sich aber mit den Himmelskörpern.
Mond: Meteoriteneinschlag gefilmt
Jetzt ist dem Hobbyastronomen eine sensationelle Aufnahme gelungen. Eines seiner Beobachtungsgeräte, mit dem Fujii den Mond ins Visier genommen hatte, filmte den Einschlag eines Meteoriten.
Dass Meteoriten auf dem Mond einschlagen, ist keine Seltenheit, wie sich an den vielen Kratern auf dem Erdtrabanten ablesen lässt. Der Mond verfügt, anders als die Erde, nicht über eine Atmosphäre im eigentlichen Sinne. Vielmehr hat er nur eine dünne Exosphäre.
Regelmäßig Einschläge von Gesteinsbrocken
Darum schlagen oft Meteoriten ein, auch kleinere, die etwa beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen würden. Forscher:innen zufolge prallen alle paar Tage Gesteinsbrocken von der Größe einer Waschmaschine auf der Mondoberfläche auf. Kleinere Stücke, sogenannte Mikrometeoriten, noch sehr viel häufiger.
Die kleine Sensation ist daher nicht, dass ein Meteorit auf dem Mond eingeschlagen ist, sondern dass dieser Einschlag per Video festgehalten werden konnte. Wie zu erkennen ist, hat der Einschlag eine Explosion ausgelöst, die sich deutlich als Aufblitzen an der rechten unteren Mondseite abzeichnet.
Krater soll gut zehn Meter groß sein
Wie groß der Meteorit war, der dem japanischen Astronomen vor die Kamera gekommen war, ist nicht bekannt. Der bei dem Einschlag entstandene Krater unweit des Mondkraters Ideler L dürfte jedenfalls einen Durchmesser von gut zehn Metern haben, wie Fujii meint.
Die Mondsonden Lunar Reconnaissance Orbiter von der Nasa und Chandrayaan 2 aus Indien könnten den Krater ausfindig machen und genauer nachmessen, so Fujii.
400-Kilogramm-Brocken löste hellste Explosion aus
Der Meteoriteneinschlag aus dem Jahr 2013, der die bis dahin hellste beobachtete Explosion auslöste, soll jedenfalls einen Krater mit einem Durchmesser von rund 40 Metern hinterlassen haben. Forscher:innen gehen davon aus, dass dieser Gesteinsbrocken bis zu 1,40 Meter im Durchmesser und rund 400 Kilogramm schwer gewesen sein muss.
Videos von Meteoriteneinschlägen könnten auch für die wissenschaftliche Untersuchung des Mondes von Bedeutung sein, wie space.com schreibt. Denn mit ihnen könnten Wissenschaftler:innen besser verstehen, wie oft solche Einschläge auf der Mondoberfläche vorkommen und welche Auswirkungen sie haben.
Das ist nicht ganz unerheblich, wenn man bedenkt, dass die USA, China und Russland schon bald Menschen zum Mond schicken und dort dauerhafte Mondbasen errichten wollen.