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Strahlung, Kälte, Bakterien: Wie Architekten Wohnhäuser für den Mond planen

Noch vor dem Ende dieses Jahrzehnts könnten Menschen dauerhaft auf dem Mond leben. Auch eine Besiedlung des Mars ist geplant. Aber extraterrestrische Häuser stellen Architekt:innen vor einige Herausforderungen.

3 Min.
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So stellen sich Space-Architekt:innen ein Haus auf dem Mars vor. (Bild: Search Plus)

Noch in diesem Jahrzehnt sollen den Plänen der Nasa zufolge Menschen auf der Mondoberfläche leben und wissenschaftlich arbeiten. Eine wichtige Voraussetzung: Gebäude, in denen sich Menschen in der lebensfeindlichen Umgebung aufhalten können.

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3D-Druck-Roboter errichten Häuser auf dem Mond

Diese Gebäude dürften von 3D-Druck-Robotern errichtet werden und zum Großteil aus vorhandenem Mondgestein (Regolith) bestehen. Schließlich ist es sehr teuer und aufwendig, Materialien in großem Stil auf den Mond zu bringen.

Mit der Frage danach, wie die Häuser auf Mond oder Mars beschaffen sein sollen und wie man den Herausforderungen der Umwelt begegnen kann, beschäftigen sich sogenannte Space-Architekt:innen.

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Space-Architektur ist eigene Disziplin an der Uni

An der Columbia University in New York haben der Architekt Michael Morris und seine mittlerweile verstorbene Frau Yoshiko Sato die Space-Architektur sogar als eigene Disziplin etabliert, wie taz.de berichtet.

Das Ganze ist demnach eine Melange aus den Fächern Ingenieur­wesen, Astrophysik, Innendesign und planetare Geologie. Morris arbeitet jetzt im Architekturbüro Search Plus (Space Exploration Architecture) weiter an Häusern, in denen sich Menschen auf anderen Planeten wohlfühlen können.

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Das ist durchaus herausfordernd. Auf Mond und Mars etwa herrscht eine hohe Belastung durch kosmische Strahlung. Zudem ist es sehr kalt – zumindest in den Kratern, die die Nasa als möglichen ersten Außenposten angedacht hat.

Pflanzen: Sauerstoff und Wohlfühlatmosphäre

Und auch die Möglichkeit, Pflanzen anzubauen, haben die Architekt:innen im Hinterkopf, wenn es an die Planung extraterrestrischer (Wohn-)Gebäude geht. Das soll der Sauerstoffproduktion, aber auch einer gewissen Wohlfühlatmosphäre dienen.

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Im Mittelpunkt der Planung stehen für Morris neben dem Bedürfnis nach Sicherheit auch jene nach individuellem Ausdruck und Ästhetik. So habe der Architekt gemeinsam mit Kolleg:innen ein schneckenförmiges Treppenhaus entworfen, wie taz.de schreibt. Dieses soll nicht nur als Hausaufgang, sondern zugleich als Garten dienen.

Mars Ice Home

„Mars Ice Home“: Entwurf für ein Haus auf dem Mars. (Bild: Search Plus/Nasa)

Ein Entwurf von Morris’ Kollegin Christina Ciar­dullo zeigt ein Gebäude aus gefrorenem Wasser. Das Wasser soll dabei einen natürlichen Schutzschild vor der Strahlung bieten. Zugleich lässt das „Ice Home“ aber auch natürliches Licht hinein.

Haus auf dem Mond: Keine Ecken und Kanten

Beim Innendesign wiederum gibt es ebenfalls eine ganze Reihe von Herausforderungen. So soll es nach Möglichkeit keine Ecken und Kanten geben, weil sich dort Bakterien wohlfühlen könnten.

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Die Farbe Weiß hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung. Zum einen wirken die Räume dadurch größer. Zum anderen lässt sich darauf Schimmel am schnellsten entdecken.

Für Farbe könnten, so die Idee der Architekt:innen, stattdessen virtuelle Fenster oder Lichtprojektionen sorgen.

Dass es auch anders geht, zeigt der russische Teil der ISS. Dort würden sich Grün- und Brauntöne sowie Aquarellmuster und religiöse Ikonen finden.

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Science-Fiction-Filme prägen Space-Architektur

Eine mögliche Erklärung: Filmische Vorbilder aus den 1960er- und 1970er-Jahren beeinflussten die Weltraumarchitektur bis heute, so Morris. Anders als etwa Stanley Kubrick („Odyssee im Weltall“) setzte der sowjetische Filmemacher Andrei Tarkowski („Solaris“) auf Farben und Texturen.

Was Astronauten mit ins Weltall nehmen Quelle: Nasa

Unklar ist derweil, ob sich die Nasa zu Beginn des Weltraum-Wohnabenteuers um die architektonische Ausgestaltung der Gebäude Gedanken machen wird. Aktuell bauen Search Plus und weitere Architekturbüros Prototypen ihrer extraterrestrischen Bauten auf der Erde zur Simulation des Lebens im Weltall.

Mond: Gebäude möglichst nachhaltig bauen

Wichtig ist Morris und seinen Kolleg:innen bei dem Thema übrigens insbesondere die Nachhaltigkeit. Gebäude auf Mars und Mond müssten temporär gedacht werden, so der Architekt. Sie sollten abbaubar sein und dürften die Oberfläche der Planeten nicht schädigen.

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Der Mars zum Beispiel ist nach 50 Jahren menschlicher Missionen schon zur Müllkippe verkommen. Mehr als sieben Tonnen Müll sollen sich auf dem Mars befinden, darunter inaktive Rover oder bei der Landung zerschellte Raumfahrzeuge.

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