
Howard Hu ist der Leiter des Orion-Programms der Nasa. Orion ist der Typ Raumkapsel, welcher aktuell im Rahmen der Artemis-1-Mission dabei ist, den Mond zu umrunden. In einem BBC-Interview legt er jetzt dar, was die US-Raumfahrtbehörde vorhat, sollte bei der Umrundung des Mondes alles nach Plan laufen. Seine Worte lassen aufhorchen.
Schritt für Schritt zum Mond
Zunächst einmal zeigt sich Hu begeistert, vom endlich erfolgten Start der Artemis-1-Mission. Tatsächlich hatte die Mission zuvor zahlreiche Rückschläge verkraften müssen und wurde immer wieder verschoben. Kurz nach dem die Orion-Raumkapsel von der SLS-Rakete ins All geschossen worden war, lieferte sie allerdings bereits beindruckende Bilder. Nun soll sie die unbemannte Kapsel den Mond einmal umrunden und zur Erde zurückkehren.
Dabei sammelt die Nasa wichtige Daten für zukünftige Missionen, unter anderem durch Puppen, die den Einfluss der Raumfahrtmission auf den menschlichen Körper messen sollen. Diese Daten sind wichtig, denn die Nasa hat große Pläne: Verläuft alles gut – und danach sieht es bisher aus – soll eine bemannte Mission folgen, die den Mond ebenfalls umrundet.
Bei einer dritten Mission sollen die Nasa-Astronaut:innen dann tatsächlich auf dem Mond landen, zum ersten Mal seit über 50 Jahren. Der dritten Mondreise (voraussichtlich 2026) wurde erst kürzlich noch eine weitere hinzuaddiert.
Noch in diesem Jahrzehnt sollen Menschen auf dem Mond leben
„Wir werden Menschen auf die Mondoberfläche schicken und sie werden dort leben und wissenschaftlich Arbeiten“, erzählte Hu der BBC und zwar „noch in dieser Dekade“. Eine wichtige Aufgabe sei es, herauszufinden, ob es am Südpol des Mondes Wasser gäbe. Dieses Wasser könnte dazu dienen, auf dem Mond Raketentreibstoff herzustellen, um von dort in die Tiefen des Alls vorzudringen. Wohin? Zum Mars beispielsweise. Der Plan vom Mond zum Mars zu reisen, besteht bei der Nasa schon länger. Dabei soll unter anderem „Gateway“ helfen, eine geplante Raumstation in der Mondumlaufbahn.
Bei der letzten amerikanischem Landung dauerte der Mondspaziergang zweieinhalb Stunden, ein solcher Aufenthalt, wie Hu ihn im Interview erörtert, wäre also ein enormer Schritt. Und einer mit straffem Zeitplan: Viele Rückschläge kann das Mondfahrt-Programm nicht verkraften, wenn der Plan noch in diesem Jahrzehnt umgesetzt werden soll.