Die Option hatte sich die Nasa schon im Vertrag mit SpaceX gesichert. Nun zieht die US-Raumfahrtbehörde die sogenannte Option B tatsächlich.
Zweite Besatzung für 2027 vorgesehen
Planmäßig im Jahr 2025, realistisch aber eher im Jahr 2026, soll ein bemanntes Raumfahrzeug auf der Basis des Starship von SpaceX den Mond erreichen. Im Rahmen der wohl im Jahr 2027 folgenden Artemis-4-Mission war zunächst nicht vorgesehen, ein weiteres Astronauten-Team auf den Erdtrabanten zu bringen. Das hat sich die Nasa nun anders überlegt, wie Behördenchef Bill Nelson in einer Erklärung bekannt gibt: „Mit mehreren geplanten Landungen von SpaceX und zukünftigen Partnern wird die NASA besser positioniert sein, um die Missionen von morgen zu erfüllen, also mehr Wissenschaft auf der Mondoberfläche als je zuvor zu betreiben und sich auf bemannte Missionen zum Mars vorzubereiten.“
Möglicherweise hat die Entscheidung der Nasa damit zu tun, dass Artemis-4 auch zwei Module für den Bau einer Raumstation in die Mondumlaufbahn bringen soll. Grundsätzlich besteht eines der Ziele der Artemis-Missionen darin, eine dauerhafte menschliche Präsenz auf dem Erdtrabanten zu verankern.
Beauftragung von SpaceX überrascht nicht
Dass Elon Musks SpaceX diesen Auftrag erhalten hat, ist naheliegend. Zum einen hatte sich die Nasa die Vertragserweiterung von Beginn an vorbehalten. Zum anderen stellt SpaceX auch den Mondlander für die Artemis-3-Mission.
Diesen initialen Auftrag im Wert von 2,89 Milliarden Dollar hatte das private Raumfahrtunternehmen im Jahr 2021 erhalten. Geplant ist, ein modifiziertes Starship-Raumschiff zum Lander umzubauen. Auch die nun beauftragte zweite Fähre soll ein Starship-Umbau werden.
Regelmäßiger Transport von Astronauten geplant
Im Einsatz soll es dann an das Nasa-Lunar-Gateway, also den zukünftigen Außenposten in der Mondumlaufbahn, andocken, vier Besatzungsmitglieder aufnehmen und mehr Fracht auf die Mondoberfläche bringen können, erläutert die Behörde. So soll ein „regelmäßiger Transport von Besatzungsmitgliedern zur Mondoberfläche“ gewährleistet werden, wie Nasa-Managerin Lisa Watson-Morgan bestätigt.
Für die Zeit nach der Artemis-4-Mission könnten die Karten indes neu gemischt werden. Die Nasa hat bereits weitere Raumfahrtunternehmen aufgefordert, Entwürfe für Mondlandegeräte, die in zukünftigen Missionen eingesetzt werden könnten, vorzulegen. Dafür dürfte sich vor allem Blue Origin, das Unternehmen des Amazon-Gründers Jeff Bezos, interessieren.