Shop mit Pfeffer: Dieses Hamburger Ehepaar verdient Millionen mit Gewürzen
Als Hobbykoch war Stefan Lemcke genervt von den Gewürzmischungen im Supermarkt. Über Monate in Plastik verschweißte Aromen, noch dazu die häufig überteuerten Importpreise – das muss doch frischer und günstiger gehen, dachte sich der langjährige Suchmaschinenoptimierer aus Hamburg.
Schon als Kind kam Lemcke mit verschiedensten Gewürzen in Berührung. Als Sohn eines deutschen Entwicklungshelfers ist er im afrikanischen Tansania aufgewachsen. „Gewürze, Kräuter und Pfefferkörner auf afrikanischen Märkten waren in Geruch und Geschmack mit nichts aus der heimischen Region zu vergleichen“, erinnert sich Lemcke. Mit Ankerkraut, einer Gewürzmanufaktur mit angebundenem Onlineshop, wollte er das ändern. Zusammen mit seiner Frau Anne hat Lemcke deshalb vor drei Jahren ein Startup gegründet, das es sogar bis ins Fernsehen geschafft hat.
Ankerkraut mischt den Gewürzmarkt auf
Mit ihrem Shop sprechen die Lemckes vor allem Feinschmecker an. Neben speziellen Salzen aus Hawaii und klassischen Gewürzen wie Zimt oder Oregano stehen bei Ankerkraut handgemachte Mischungen zur Auswahl, die beispielsweise den Geschmack der Steaks auf Grillabenden verfeinern. Zum Sortiment gehört aber auch Exotisches: So wirbt Ankerkraut etwa mit Aromen für Döner und Apfelkuchen sowie einem Glühwein-Gewürz für den Heimgebrauch.
In den Gewürzmischungen seien weder Farbstoffe noch Konservierungsmittel enthalten, versprechen die Lemckes. Produziert werde noch überwiegend in Handarbeit. Die Gewürze werden stilecht in Korkengläsern abgefüllt und können von den Kunden wahlweise einzeln oder als Geschenkbox bestellt werden.
Neu und ohne Konkurrenz ist die Idee keineswegs. Immerhin geben selbst Starköche wie Jamie Oliver oder Alfons Schuhbeck hochwertige Gewürzmischungen in Eigenregie heraus. Dass der Markt jedoch Platz für einen Erfolg in der Nische hergibt, unterstreicht das Interesse am Ankerkraut-Shop: 100.000 Bestellungen haben die Lemckes nach eigenen Angaben bereits ausgeliefert. „Wir wachsen aktuell jeden Monat um zehn bis 20 Prozent“, sagt Mitgründer Stefan Lemcke im Gespräch mit t3n. Mit durchschnittlich 50 Euro bewegen sich die Warenkörbe der Ankerkraut-Kunden zudem auf einem gesunden Niveau. Zum Vergleich: Verbraucher in Deutschland geben beim Online-Kauf in kleinen bis mittleren Shops durchschnittlich 60 Euro aus.„Wir wachsen aktuell jeden Monat um zehn bis 20 Prozent“
„Das gesamte Projekt stand auf der Kippe“
Ein Selbstläufer war die Gründung von Ankerkraut aber nicht. Weil das Unternehmen komplett aus eigenen Ersparnissen finanziert wurde und Lemckes Frau zum Zeitpunkt der Gründung noch schwanger war, habe das gesamte Projekt auch mal „auf der Kippe“ gestanden, erinnert sich Lemcke. „Wir hatten Geldsorgen, weil es nach zehn Monaten keine nennenswerten Umsätze gab.“ Nur ein Kredit aus dem Bekanntenkreis habe das Unternehmen für ein paar Monate über Wasser halten können. „Mitte 2014“, sagt Lemcke, „konnte ich mir schließlich meinen ersten Lohn auszahlen.“ Da beschäftigte Ankerkraut bereits drei Mitarbeiter in Festanstellung.
Ankerkraut peilt 5 Millionen Euro Umsatz an
Inzwischen hat sich diese Zahl vervielfacht. Im Hamburger Büro von Ankerkraut sitzen nach Angaben der Lemckes heute zehn Mitarbeiter, in der Produktion und im Versand sind es 20. Das Wachstum des Unternehmens spiegelt sich auch in den Umsätzen wider. Machte Ankerkraut im ersten Jahr des Bestehens noch Verlust, konnten im Jahr darauf bereits Einnahmen in Höhe von rund 500.000 Euro generiert werden.
Das genügte für einen kleinen Gewinn: 70.000 Euro. Noch größer fiel das Plus in 2015 aus. Einem Umsatz in Höhe von 1,25 Millionen Euro stand ein Gewinn von rund 250.000 Euro gegenüber. Und: „Für das laufende Jahr peilen wir zur Zeit etwa fünf Millionen Euro Umsatz an“, gibt sich Lemcke optimistisch.
Die Hoffnung auf ein zweites Little Lunch
Diese Zahlen überzeugten auch Frank Thelen von einem Engagement bei Ankerkraut. 300.000 Euro versprach der bekannte Startup-Unternehmer den Lemckes nach einem Auftritt in der Gründershow „Die Höhle der Löwen“. Die Lemckes wollten das Kapital unter anderem in einen Maschinenpark investieren. Das Know-how des Investors hingegen sollte dabei helfen, die Gewürzmischungen in den Regalen von Supermarktketten wie Rewe oder Edeka zu platzieren.
Weil viele der vereinbarten Deals in der Vergangenheit doch noch platzten, bestätigen die Lemckes das Investment auf Nachfrage: „Ja, nach einigen Verhandlungen gab es tatsächlich einen Deal“, sagen sie. Beide hätten sich nebenbei auch bei anderen Startups wie beispielsweise Little Lunch über Thelen informiert. So sei schnell klar gewesen: „Den Handschlag müssen wir machen.“
Auch wenn die Lemckes sich in der Sendung wegen ihrer abzutretenden Anteile fast verzockt hätten – mit Thelen könnte sich Ankerkraut genau den richtigen Investor an Bord geholt haben. Im vergangenen Jahr konnte Thelen mit Little Lunch bereits einem anderen Shop zum Erfolg verhelfen. Das Bio-Suppen-Startup wuchs von anfänglich 200.000 Euro auf nunmehr 20 Millionen Euro Jahresumsatz.„Wir rechnen mit 10.000 zusätzlichen Bestellungen.“
Einen ähnlichen Schub erhoffen sich jetzt auch die Ankerkraut-Gründer. Auf den zu erwartenden Kundenansturm am Abend der Sendung haben sich die Lemckes jedenfalls vorbereitet: „Wir rechnen mit 10.000 zusätzlichen Bestellungen.“
Glückwunsch, aber Ankerkraut hat das Alles schlicht und ergreifend von Pfeffersack & Söhne kopiert.
https://www.pfeffersackundsoehne.de/
oder von http://www.pfefferkontor.de/ ;-)
Das riecht irgendwie nach „versalzener Suppe“, wenn man den Artikel passend zum Eintritt von Frank Thelen platziert/veröffentlicht und Hr. Thelen und dessen Arbeit lobpreist… Gibt es einen Draht zu Frank Thelen?
Lieber LionKing,
wenn es sich um „versalzene Suppe“ beziehungsweise Werbung handeln würde, wäre sie als solche gekennzeichnet.
Beste Grüße aus Hannover
Daniel
Interessant, dass hier wieder Umsatz mit Gewinn verwechselt wird. Die Überschrift passt so far nicht zum Inhalt des Artikels. Oder ist es eine Vorhersage?
Ach verrückt, dass die so groß geworden sind. Von denen hatte ich mal ein Chilliflocken, welche voller kleiner Tiere und einer toten Motte war, dabei war es noch „versiegelt“.
Anschließend nie mehr dort verkauf versteht sich
verdient Millionen
Echt jetzt. Lernt endlich den Unterschiied zwischen verdienen und umsetzen. Die „Verdienen“ nix. Bei 500000 Umsatz waren gerade mal 70000 Gewinn, den Umsatz haben Sie verdoppelt und wenn man die Gehälter zweier Inhaber rechnet und die Jahre ohne Gewinn. Ein Butterbrot.
Und der Thelen TV Hype lohnt nur kurz bis die ersten alteigesessenen Gewürzhändler sich einen Designer suchen der schicke Verpackungen bastelt.
Wenn Sie schlau sind, schnell verkaufen solange der Hype anhält. Das ist auch der Grund für den Investeor. Auf den Zug aufspringen und vor der Enstation wieder runter.
Ich denke das wird keine 4 Wochen dauern dann gibst bei Aldi und Lidle die Delüxe Gewürze und zwanzig weitere Startups