Anna Zarudzka ist Serien-Gründerin aus Leidenschaft und Co-Geschäftsführerin bei Boldare, einem Unternehmen für digitales Produktdesign und -entwicklung. Vor zwölf Jahren eroberte sie den IT- und Dienstleistungssektor mit der Gründung ihrer Webdesign-Agentur Chilid im Sturm, wo sie unter anderem mit Marken wie Virgin Radio, Bla Bla Car und Tui zusammenarbeitete. Im Jahr 2018 fusionierte sie Chilid erfolgreich mit der Schwesterfirma Xsolve und gründete mit Boldare ein Unternehmen, das sich mit seinen 170 Mitarbeitern auf Softwareentwicklung, UX- und UI-Design, Scrum und Geschäftsentwicklung spezialisiert hat. Um das zu leisten, hat sie Dinge kultiviert, die sie für einen erfolgreichen Arbeitstag braucht.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Anna Zarudzka von Boldare
Mein Team und ich: Ohne mein Team kann ich nicht leben. Das Team ist für mich wie wie ein Anker – ohne es wäre ich schon auf den Mond abgedriftet! Im Team kann ich meine Ideen überprüfen und auf Feedback hören. Ich brauche die Begegnungen, die Meetings, den Austausch, sonst könnte ich nicht arbeiten. Für mich als CEO und Mitgründerin sind deshalb Team-Events Teil der wichtigsten Aktivitäten, um die Kommunikation innerhalb des Teams zu fördern. Es ist jedoch wichtig, dass die Veranstaltungen regelmäßig stattfinden, um mit den Menschen in Kontakt zu bleiben, zusammen Zeit zu verbringen und gemeinsam an unserer Vision zu arbeiten. Es ist idealerweise auch der Ort, um eine Vision auszurichten, sie zu entwickeln, die Strategie zu erweitern und oft auf bestimmte Ziele einzelner Teams zuzuschneiden.
Meditation 2.0: Abschalten und zur Ruhe kommen ist wichtig für mich. Ich verwende für Meditationen die App Headspace: einfach starten, auf die Stimme hören und sich entspannen und für einen Moment muss man nichts kontrollieren oder verwalten! Zur Unterstützung mache ich tagsüber noch kürzere Pausen oder Power-Naps. Ohne diese gezielten Breaks und Momente der Achtsamkeit würde ich wahrscheinlich verrückt werden!
Ein Hauch Slack mit Asana: Tools sind heute eine Notwendigkeit geworden, um den Überblick zu behalten und schnell Entscheidungen treffen zu können. Die ideale Combo für mich sind Slack und Asana. Slack, weil es mir hilft, schnell mit dem Team in Kontakt zu treten und, so komisch es klingen mag, mir ein Gefühl vermittelt, verbunden zu sein. Aber ich setze damit nicht nur Prioritäten für meine Aufgaben, sondern lese auch einige Slack-Channels, wie ich auch eine Zeitung lesen würden. So kriege ich ein guten Eindruck, wie es bestimmten Teams geht und wo es gerade brennt. Das zweite Tool ist Asana – quasi mein Notizheft. Hier geht es nicht immer um Aufgaben, Fristen und um das Delegieren von Arbeit. Oft benutze ich es einfach als ein Werkzeug, das mir hilft, meine Gedanken aufzuschreiben. So kann ich prüfen, ob ich meine Ideen in umsetzbare Aufgaben umwandeln kann und die Idee machbar ist.
Partner in Crime: Jeden zweiten Freitag nehme ich mir Zeit, um mit Piotr Majchrzak, dem zweiten Co-Founder, die Richtung und Vision zu besprechen, die wir mit dem Unternehmen einschlagen wollen. Es ist ein großes Privileg, wenn man sich bei den riskantesten Entscheidungen, den seltsamsten Tests und Ideen gegenseitig unterstützt. Aber es ist unbezahlbar, wenn man im Prozess nicht nur sich, sondern sich gegenseitig reflektieren und jederzeit frei seine Gedanken teilen darf. Das ist natürlich intensiv und der Grund, warum wir uns dafür den ganzen Tag nehmen. Es ist in unserem dynamischen Umfeld zwar nicht immer möglich, solch eine Routine aufrechtzuerhalten – aber bis jetzt gelingt es uns sehr gut. Zusammenzuarbeiten und auch privat zusammenzuleben hilft in diesem Prozess – mit all den Gefahren –, aber es sorgt für ständige Abwechslung und macht den „einsamsten Job der Welt“ weniger einsam.
Old Fashioned on Books: Bücher sind sehr wichtig für mich. Ohne einen guten Mix aus Medien und Büchern wäre ich sowieso aufgeschmissen. Aber wenn es um Bücher geht, dann lese ich in der Regel immer mehrere gleichzeitig. Dennoch gibt es in den letzten Jahren zwei Lieblingstitel, auf die ich immer wieder zurückgreife. Es ist „Riding the creative rollercoaster“ von John Nicolas Udall, das sich dem Abruf von Kreativität, Produktivität und Innovation bei Führungskräften widmet. Gleichzeitig nutze ich das Buch als eine „Selbstkontrolle“, weil es gute Einsichten über die Arbeit mit Teams enthält. Der zweite Titel ist eher ein Paket von Büchern, das ich mir immer wieder anschaue; und zwar beschäftige ich mich mit Systemdenken und Systemtheorie. Dort finde ich in der Regel einen Weg oder einen Ansatz, die Punkte Chaos, Komplexität, Problembetrachtung und Lösungssuche miteinander zu verbinden.
Übrigens, alle weiteren Artikel aus dieser Serie findet ihr hier.