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Im Visier von Anonymous: Hacker:innen drohen in Russland aktiven Firmen

Das Hackerkollektiv Anonymous hat erklärt, es habe ein neues Ziel in seinem Cyber-Krieg gegen Russland: westliche Unternehmen, die dort immer noch Geschäfte machen.

Von Christian Bernhard
2 Min. Lesezeit
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Anonymous hat nicht nur Russland den Cyberkrieg erklärt. (Symbolbild: Shutterstock)

„Wir rufen alle Unternehmen auf, die weiterhin in Russland tätig sind und an das kriminelle Kreml-Regime Steuern zahlen: Zieht euch aus Russland zurück!“, hieß es auf Twitter. Die Drohung enthielt ein Foto mit den Logos von etwa 40 Unternehmen, darunter bekannte Namen wie Oreo, Burger King oder Subway.

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Cyber-Angriffe im „Nebel des Krieges“ gefährlich

Der Reifenhersteller Bridgestone erklärte gegenüber dem TV-Sender CNBC, dass er zu dem Zeitpunkt, als er von Anonymous angegriffen wurde, bereits öffentlich angekündigt hatte, sich geschäftlich aus Russland zurückzuziehen. Drei betroffene Öl-Dienstleistungsunternehmen – Halliburton, Baker Hughes und Schlumberger – haben ebenfalls Ankündigungen zu ihren russischen Geschäftsaktivitäten gemacht. Diese erfolgten nach der Veröffentlichung eines Artikels der Washington Post, in dem die Leser:innen aufgefordert wurden, nicht mehr in Unternehmen zu investieren, von denen angenommen wird, dass sie „Putins Krieg finanzieren“.

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Cyberangriffe im „Nebel des Krieges“ seien gefährlich, warnte Marianne Bailey, die ehemalige Cybersicherheitsexpertin bei der Nationalen Sicherheitsbehörde der USA, gegenüber CNBC. „Ein Cyberangriff könnte auch an die falsche Stelle gerichtet sein“, betonte sie. Es ist jedoch auch möglich, dass Anonymous von einigen der Zusagen dieser Unternehmen, zu denen auch die Fluggesellschaft Emirates gehört, nicht überzeugt ist.

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Disput zwischen Anonymous und Nestle

Mehrere Konzerne, die ins Fadenkreuz von Anonymous geraten waren, kündigten jedenfalls an, ihre Verbindungen zu Russland zu kappen, darunter das kanadische Ölfeld-Dienstleistungsunternehmen Calfrac Well Services und der Hersteller von Sanitärprodukten Geberit Group. Das französische Sportartikelunternehmen Decathlon gab in dieser Woche bekannt, dass es ebenfalls seine Geschäfte in Russland schließen wird. Anonymous hatte sich da bereits für die Schließung deren russischer Webseite verantwortlich erklärt.

Anonymous behauptete kürzlich auch, eine Datenbank des Schweizer Nahrungsmittel- und Getränkekonzerns Nestle gehackt zu haben. Nestle erklärte allerdings gegenüber CNBC, diese Behauptungen würden „jeder Grundlage“ entbehren. Nestle hat inzwischen angekündigt, seine Aktivitäten in Russland zu reduzieren, aber die Maßnahmen wurden von Anonymous als unzureichend eingestuft.

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So begründet Auchan seinen Verbleib in Russland

Laut CNBC sei es unklar, ob die Drohungen von Anonymous die Entscheidungen der Unternehmen zur Einstellung der Geschäftstätigkeit in Russland beeinflusst haben. Tatsächlich waren auch andere Kräfte im Spiel, darunter Online-Aufrufe zum Boykott solcher Unternehmen.

Andere Unternehmen haben sich aus moralischen Gründen dafür ausgesprochen, weiterhin in Russland tätig zu sein. Die französische Warenhauskette Auchan erklärte diese Woche in einer Pressemitteilung, die Russ:innen trügen „keine persönliche Verantwortung für den Ausbruch dieses Krieges“. Sie wolle deshalb „unsere Mitarbeiter:innen, ihre Familien und unsere Kund:innen nicht im Stich lassen“.

Franchise-Vereinbarungen können einen schnellen Ausstieg aus dem russischen Markt ebenfalls erschweren, sagte der internationale Franchise-Anwalt Scott Antel, der mehr als 20 Jahre lang in Russland gelebt und gearbeitet hat. Das ist die Situation, in der sich einige der betroffenen Unternehmen – wie Burger King, Subway und der Reebok-Eigentümer Authentic Brands Group – nach eigenen Angaben befinden.

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