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App aus Play-Store geflogen: Google ist das Titanic-Magazin zu nackt

Geht Google nicht am Arsch vorbei – dieses Titanic-Cover. (Bild: Titanic)
Titanic-Chefredakteur Moritz Hürtgen ist sauer. Kurz vor Erscheinen der Ausgabe 2/2021 hat Google die App des von ihm verantworteten Satiremagazins aus dem Play-Store entfernt. Darüber verteilt der Anbieter die digitalen Versionen seines Heftes. Die Sperrung sei ohne Vorwarnung erfolgt.
Inzwischen sei klar, dass es Google zunächst um das gezeichnete Cover der Ausgabe 12/2021 gegangen sei, das den Papst mit entblößtem Po und Jesus mit blankem Penis zeigt. Das stufte Google laut Hürtgen als Gotteslästerung ein. Inzwischen greife Google auch die Ausgabe 1/2021 an, weil dort im Heft das Papst-Cover erneut abgebildet sei.
Zudem störe sich der kalifornische Store-Betreiber an den Covern der Hefte 4/2018 und 4/2019. Dort sind jeweils Personen fotografisch bei der Ausübung sexueller Praktiken abgebildet – ohne dass dabei indes Geschlechtsmerkmale tatsächlich zu sehen wären.

Zu hart für Googles Play-Store-Aufsicht. (Bilder: Titanic)
Google verlange nun von Titanic, eine um die kritisierten Cover bereinigte Version der App einzureichen. Das schließt Titanic-Chef Hürtgen indes kategorisch aus und schreibt, Titanic werde sich „nicht selbst zensieren, um dem verkniffenen Humor von Monopolwichsern […] gerecht zu werden“.
Vielmehr verlangt Hürtgen von Google die Wiedereinsetzung der App mit allen Covern und verweist darauf, dass es seit der ersten Freigabe im Jahr 2014 noch nie derartige Probleme gegeben habe, obwohl klar gewesen sei, dass es „in und auf Titanic zu Darstellungen von Nacktheit und Sexualität“ komme. Titanic wartet hierzu noch auf eine Antwort aus Kalifornien.
Sollte Google sich in dieser Frage als steif erweisen, will Hürtgen die App komplett aus dem Store zurückziehen und seine Kunden per Sideload bedienen. Dazu bittet er Abonnenten, die ihre Abos über den Play-Store abgeschlossen haben, schon einmal um Kontaktaufnahme, um sie erstens mit den aktuellen Ausgaben versorgen und zweitens nötigenfalls umstellen zu können.
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Mich kotzt diese übertriebene politische Korrektheit heutzutage auch an. Recht hat der Mann.
Das Gebaren Googles hat nichts mit „politischer Korrektheit“ zu tun, denn letzteres hat schon seine Berechtigung. Vielmehr liegt es an der seltsamen, amerikanischen Denkweise, dass Nacktheit in der Öffentlichkeit nicht erlaubt sei, ebenso wie Prostitution, die erst dann erlaubt ist, wenn sie gefilmt und als Pornografie vermarktet wird.