So soll ein Mann App-Tester angeheuert haben, um an ihre Daten zu kommen
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) wirft dem in Hamburg lebenden Verdächtigen gewerbsmäßige Fälschung beweiserheblicher Daten in 104 Fällen und gewerbsmäßigen Betrug in 222 Fällen vor – und hat ihn vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth angeklagt. Ausgangspunkt seien Ermittlungen bei einem mutmaßlich Geschädigten aus Nürnberg gewesen, hieß es am Montag.
Nach Darstellung der Behörde mit Sitz in Bamberg soll der 36-Jährige seinen Opfern vorgetäuscht haben, dass sie als Produkttester diverse Apps für sogenannte Video-Identifikationsverfahren prüfen würden – auf Sicherheit und Kundenfreundlichkeit.
Doch stattdessen soll der Angeklagte mit einem Trick die persönlichen Daten der Tester abgegriffen und dazu genutzt haben, bei Banken, Kryptowährungs- und anderen Zahlungsdienstleistern Online-Konten zu eröffnen. „Über diese soll in der Folge ausschließlich der Angeschuldigte verfügt haben“, teilte die bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ansässige ZCB mit. Die 31 Opfer stammten aus Deutschland, Österreich und Slowenien.
Im vergangenen Juni durchsuchten Ermittler die Wohnung des Mannes in Hamburg. Die sichergestellten Beweise hätten den Verdacht untermauert, hieß es. Der Mann sei wegen diverser Internet-Straftaten vorbestraft und seit dem 29. Juni 2021 in Untersuchungshaft. Bei einer Verurteilung wegen der Vorwürfe droht dem Angeklagten eine Haftstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.