
Seit über sechs Jahren arbeitet Apple im Geheimen an Fahrzeugtechnologie. (Bild: Gorodenkoff/ shutterstock.com)
Zunächst hieß es von der taiwanesischen Economic Daily News, der iPhone-Hersteller wolle bereits nächstes Jahr den Markt für E-Autos betreten. Beobachter halten diesen Zeitplan für verfrüht. Wenn überhaupt, dann könnte der Konzern nächsten Herbst das Auto ankündigen, hieß es. Nun legt die Nachrichtenagentur Reuters nach: Der Produktionstermin liege in 2024. Pandemiebedingte Verzögerungen könnten den Start auch bis 2025 herauszögern, sagen Insider.
Im Zentrum der Entwicklungsbemühungen soll dabei eine völlig neuartige Batterie stehen. Das neue Design soll die Kosten „radikal“ reduzieren und die Reichweite des Fahrzeugs erhöhen. Apple plane ein Monozellen-Design, das die Größe der einzelnen Zellen vergrößere, da Taschen und Module mit Batteriematerialien wegfallen. Damit bleibt mehr Platz für aktives Material, was dem Auto mehr Reichweite bei gleicher Batteriegröße verleihen würde. Zudem arbeitet Apple an einer Lithium-Eisen-Phosphat-Lösung (LFP). Diese chemische Zusammensetzung soll weniger leicht überhitzen und daher sicherer sein als andere Lithium-Ionen-Batterien. Ein Informant sagte Reuters: „Es ist die nächste Stufe. Es ist wie das erste iPhone.“
Apples Auto-Pläne sind nicht neu. 2014 begann der Konzern, von Grund auf ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln. Er engagierte dazu eine Reihe von Spezialisten – viele von Tesla – und kaufte Firmen auf. Berichten zufolge überhob er sich mit diesem Anliegen. Es gab Schwierigkeiten, Zulieferer und Fahrzeugproduzenten ins Boot zu holen. So lehnten Mercedes und BMW aufgrund von Datenschutzbedenken ab.
Apple änderte 2016 die Strategie. Man entließ Hunderte Mitarbeiter und konzentrierte sich fortan auf das Entwickeln eines Autonomen-Fahrsystems. Später hieß es, Apple entwickle selbstfahrende Shuttle-Busse, die auf dem VW T6 basieren. Vor einigen Wochen wurde bekannt, Apples Prozessorpartner TSMC habe einen Chip für autonome Fahrsysteme entwickelt und man plane bereits die Massenproduktion. Über die Softwareseite der Entwicklung macht sich die Branche keine Gedanken, sondern um den Markt: Wer soll Apples Fahrsystem kaufen? Die Autokonzerne arbeiten durchgehend an eigenen Lösungen. In VWs Car-Software-Einheit sollen zum Beispiel 10.000 Leute tätig sein. Kleine Kunden decken sich auf der anderen Seite nicht mit Apples Anspruch.
Zwei Informanten sagten, dass Apple genug Fortschritte gemacht habe, um ein Auto für Endkunden herzustellen. Das widerspricht den Shuttle- und Software-Plänen. Wie die Probleme mit der Lieferkette gelöst werden sollen, ist weiterhin unbekannt. Den Aufwand, eine profitable Fahrzeugproduktion auf die Beine zu stellen, zeigt die Geschichte Teslas deutlich. 17 Jahre brauchte das Startup, bis es Gewinn erwirtschaftete.
Die Economic Daily News zählt eine Reihe asiatischer Zulieferer auf, die angeblich bereits beauftragt worden sind. „American Double A“ seien neben Tesla die neuen Player auf dem taiwanesischen Zuliefermarkt. Dabei soll es sich zum Einen um Apple handeln, ein Prototyp fahre bereits in Kalifornien herum. Das zweite A soll auf Amazon hinweisen. Der Konzern soll einen Lieferwagen beim Startup Rivian beauftragt haben, für den in Taiwan momentan ebenfalls Fertigungslinien eingerichtet werden.
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… so bahnbrechend wie der Akku beim iPhone 12? Spaß beiseite: ich bin gespannt. Top oder Flop … jetzt kann munter weiterspekuliert werden.