Apple M1: Grafik schlägt Radeon 560 trotz ähnlicher Leistungsdaten deutlich
Nachdem CPU-Vergleiche dem ersten Desktop-Chip von Apple bereits sehr gute Leistungen bescheinigt haben, stand die Performance der Grafikeinheit infrage. Nun sind erste Grafikbenchmarks der M1-Prozessoren auf GFX Bench aufgetaucht – einer Plattform für den Performancevergleich von Smartphones. Sie bieten zwar keine endgültige Einordnung, aber zeigen eine klare Richtung auf.
Bisher verriet Apple wenig über den Teil des M1, der für die Grafikberechnungen zuständig ist. Acht Kerne und 128 Ausführungseinheiten besitzt er und er soll eine Leistung von 2,6 Teraflops erreichen. Das sind auf dem Papier gute Daten, aber für ein Gesamtbild fehlen Taktraten und vor allem Vergleiche. Langsam erreichen die neuen Macs die freie Wildbahn und erste unabhängige Benchmarks folgen. Wie wenig aussagekräftig reine Teraflop-Vergleiche sind, kann man an den nun veröffentlichten Daten ablesen.
Die Radeon RX 560 brachte AMD 2017 heraus. Laut Produktdatenblatt liegt ihre Maximalperformance bei 2,6 Teraflops. Genau diesen Wert gibt Apple für den M1 an. Während AMD für die Karte auch allerlei andere Werte nennt, bleiben auf Apples Seite die Spalten frei. Interessant scheint die Leistungsaufnahme der RX 560: 75 Watt TDP. Obwohl Apple die TDP nicht nennt, wird von zehn im Macbook Air und 15 bis 20 Watt bei den Modellen mit Lüfterkühlung ausgegangen.
Im GFX Bench stehen mehrere Renderszenen zur Verfügung, um unterschiedliche Fähigkeiten auszulasten. In zehn dieser Szenen hat ein anonymer Besitzer den M1 gegen die Radeon 560 und Nvidias Geforce GTX 1050 Ti von 2016 antreten lassen. Die Azteken Ruinen zeigt der M1 mit 203,6 Frames pro Sekunde an (FPS) und lässt dabei die Geforce- (159,0 FPS) und die Radeonkarte (146,2 FPS) hinter sich. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Car Chase, die Apples Grafikeinheit mit 178,2 FPS anzeigt. Dahinter liegt die 1050 Ti mit 127,4 und die 560 mit 115,1 FPS. Auch bei der Szene Manhattan lässt die M1-Grafik die beiden Karten in dieser Reihenfolge hinter sich. Während in Full-HD-Auflösung der Unterschied noch moderat ausfällt (130,9 zu 127,4 zu 101,4), schafft die M1 in der niedrigeren Auflösung fast 100 Frames mehr als die Radeon (274,5 zu 218,3 zu 174,9). Auch in den anderen fünf Kategorien schlägt sich der Apple-Bolide gut bis sehr gut.
Insgesamt sind das beeindruckende Werte, wenn man bedenkt, dass es sich hier um eine Chipsatzgrafik handelt. Damit übertreffen die neuen Macs ihre Vorgänger mit integrierter Grafik bei Weitem. Selbst solche mit Mittelklasse-Grafikkarten dürfte diese Lösung schlagen.