Apple Pay: Erster Konkurrent geht in Europa an den Start

Nach einem langen Streit mit der EU hat Apple die NFC-Schnittstelle von iPhones für kontaktlose Zahlungen durch Drittanbieter geöffnet. Wie Golem berichtet, ist nun die erste Alternative zu Apple Pay in Europa verfügbar: Seit dem 9. Dezember 2024 ermöglicht die Mobile-Payment-App Vipps in Norwegen die Nutzung der NFC-Technologie. Kund:innen können künftig einfach ihr iPhone an ein Kassenterminal halten und mit einer in Vipps hinterlegten Bankkarte bezahlen.
Vipps kämpfte mit der EU um die Öffnung
In Norwegen ist Vipps schon lange etabliert. Der Zahlungsdienstleister kooperiert mit mehr als 40 norwegischen Banken, weitere Partnerschaften sind geplant. Ähnlich wie Paypal bietet Vipps bereits eine Vielzahl von Zahlungsmöglichkeiten an, darunter Direktüberweisungen zwischen Nutzer:innen, Online-Zahlungen und Zahlungen über QR-Codes. Die Möglichkeit, jetzt auch mit Apple Pay konkurrieren zu können, ist ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen. Kund:innen von SpareBank 1, DNB und zahlreichen weiteren Sparkassen, die zusammen rund 70 Prozent der norwegischen Bankkund:innen ausmachen, können Vipps jetzt als Bezahldienst standardmäßig auf ihrem iPhone einrichten.
Die Öffnung der NFC-Schnittstelle auf iPhones ist nicht zuletzt dem Einsatz von Vipps zu verdanken. Der Bezahldienst hatte laut Handelsblatt die Europäische Union aufgefordert, Apple zu zwingen, den Zugang zu dieser Technologie freizugeben. Die EU warf Apple darauf hin vor, durch die Beschränkung der NFC-Schnittstelle die eigene Bezahlplattform Apple Pay zu bevorzugen und damit eine marktbeherrschende Stellung zu missbrauchen. Vipps trat in diesem Verfahren als Drittpartei auf.
Für 2025 hat Vipps große Pläne
Derzeit unterstützt Vipps nur Bankaxept-Karten, die an rund 90 Prozent der Zahlungsterminals in Norwegen akzeptiert werden. Für die Zukunft ist aber auch eine Integration von Karten von Visa und Mastercard geplant. Bis 2025 will das Unternehmen die kontaktlose Bezahlfunktion für iPhones auf weitere Märkte wie Dänemark, Finnland und Schweden ausweiten.
Die Anstrengungen von Vipps haben sich also gelohnt. CEO Rune Garborg zeigte sich in einer Unternehmensmitteilung entsprechend erfreut über den erreichten Erfolg. „Wir haben jahrelang dafür gekämpft, auf Augenhöhe mit Apple konkurrieren zu können, und es fühlt sich fast surreal an, endlich unsere eigene Lösung auf den Markt bringen zu können. Das wird jetzt ein spannender Kampf zwischen der größten Marke der Welt und Vipps“, meint Garborg.