Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen leiden an nächtlichen Albträumen und schlafen entsprechend schlecht. Die neue App Nightware für die Apple Watch (mit einer korrespondierenden iPhone-App) soll Betroffenen helfen, die Schlafsituation zu verbessern.

Dabei geht sie so vor, dass sie kontinuierlich Bewegungs- und Pulsdaten auswertet, um algorithmisch zu ermitteln, ob der Träger der Watch einen Albtraum hat. Stellt Nightware fest, dass mit großer Wahrscheinlichkeit gerade ein Albtraum durchlitten wird, sorgt sie mit einer sanften Vibration am Handgelenk für einen Störimpuls. Der soll nicht so heftig sein, dass die Person aufwacht, aber stark genug, um den Albtraum zu beenden.

Nightware ist ein Medizinprodukt, dessen Wirksamkeit nach den gängigen Regularien nachgewiesen wurde. Als solches darf Nightware nur auf ärztliche Verordnung – also auf Rezept – eingesetzt werden.

Dabei wird die App als Teil einer umfassenderen Strategie eingesetzt. Sie ist kein Alleinheilmittel. Begleitet wird der Einsatz von Nightware typischerweise von einem Medikamenteneinsatz und entsprechenden Psychotherapien. Dabei ist die App laut Hersteller für Menschen mit starkem nächtlichem Bewegungsdrang nicht zu empfehlen.

Eine Wirksamkeitsgarantie gibt es nicht. Die FDA (Food and Drug Administration) sieht die Wirksamkeit indes über eine Studie belegt. Darin konnte gezeigt werden, dass der Einsatz der App im Vergleich zu einer Kontrollgruppe den Schlaf Betroffener signifikant verbessern kann.

Der besondere Charme der App bestehe zudem darin, dass der Einsatz kein Risiko berge. Schlimmstenfalls nutze sie einfach nicht, aber ein Schaden sei auszuschließen. Insofern sei sie immer einen Versuch wert – vor allem, wenn bestehende Therapien nicht ausreichen.