Pia Freys Geschäft sind die Meinungen der Menschen. Mit ihrem Startup Opinary hat sie ein Tool entwickelt, das es Medien ermöglicht, das Stimmungsbild der eigenen Leser abzubilden. Online-Publikationen stellen ihren Besuchern eine Frage und die können ihre Position mit einem Klick auf einer Skala mitteilen. Medien bekommen so einen Eindruck, wie ihre Leser zu Themen bestimmter Debatten ticken und können sie so viel besser verstehen. „Davon profitieren nicht nur Demokratien, sondern auch die Verlage und Unternehmen, die mit uns arbeiten“, erklärt die Berlinerin. In unserer Serie „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“ fragen wir Pia Frey, worauf sie im Arbeitsalltag nicht verzichten kann.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Pia Frey von Opinary
Kopfhörer: Ich reise viel herum und wenn ich keine Kopfhörer dabei habe, bin ich isoliert. Telefonieren oder Sprachnachrichten ohne Kopfhörer hören ist grauenhaft. Leider haben Kopfhörer keine hohe Lebenserwartung bei mir, ich habe noch die mit Kabel. Ich würde gerne einmal wissen, wie viel Geld ich schon in meinem Leben dafür investiert habe – aber eigentlich will ich es auf keinen Fall wissen. Mein aktuelles Paar hat ein paar interessante Schrullen entwickelt, manchmal klingen die Stimmen der Leute, mit denen man telefoniert, wie Marge von den Simpsons.
Tetris: Es gibt wenige Dinge, die in meinem Leben so große Beständigkeit haben wie Tetris. Ich spiele Tetris, seit ich sieben bin. Ich bin sehr gut. Wenn ich Tetris spiele, kann ich über alles nachdenken. Der innere Kontrolletti im Kopf ist voll auf das Spiel konzentriert, die Hände haben auch etwas zu tun und der Rest des Gehirns kann sich grenzenlos mit allen großen und kleinen Fragen beschäftigen, die im Hinterkopf unterwegs sind. Tetris ist meine Meditations-App, um wirklich gut zu sein, muss man immer ruhig bleiben. Sobald es im Spiel eng und man nervös wird, geht alles kaputt. Wie beim Arbeiten, wie im Team, wie in Beziehungen. Tetris ist superdeep. Manchmal träume ich von Tetris und von den langen Balken, die ganz selten kommen und einem immer das Leben retten.
Menschen mit Meinungen: Die brauchen wir, damit Opinary funktioniert. Gott sei Dank haben sehr viele Menschen zu sehr vielen Themen eine Meinung und wenn man ihnen die richtigen Fragen stellt, sind sie ziemlich mitteilungsfreudig. Davon profitieren nicht nur Demokratien, sondern auch die Verlage und Unternehmen, die mit uns arbeiten. Sobald jemand seine Meinung sagt, hat man eine Gesprächsbasis und kann eine Beziehung aufbauen.
Mein Laptop: Es erzählen so viele, dass sie nur noch mit ihrem Handy arbeiten, weil sie eh immer unterwegs sind und ihren Computer weggeschmissen haben oder so. Das klingt super, New Work und so, aber ich bin da sehr konservativ. Wichtige Sachen brauchen ein paar Zoll. Auf meinem kleinen Smartphone habe ich immer Angst, dass mir etwas durchrutscht. Außer bei Tetris.
Meine Brille: Sie ist so treu. Ich hab sie noch nie verloren, sie kommt immer zu mir zurück. Man könnte sich sogar auf sie draufsetzen wurde mir gesagt, hab ich aber noch nie probiert.
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