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Robo-Schaben: Warum Wissenschaftler Kakerlaken eine Fernsteuerung verpasst haben

Wissenschaftler:innen in Singapur haben offenbar einen Weg gefunden, per Fernsteuerung die Kontrolle über lebende Kakerlaken zu übernehmen. Allerdings ist noch nicht ganz klar, wofür die Technologie gut sein soll.

Von Christian Weindl
2 Min.
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Kakerlaken im Dienst der Wissenschaft: Die im Experiment verwendete Madagascar-Fauchschabe erreicht eine stattliche Größe. (Foto: Barbara Ash/Shutterstock)

Hier kommt das erste Schaben-Infanterie-Regiment! Forschenden der Nanyang Technological University in Singapur ist es laut einer noch nicht durch Peer-Reviews geprüften Studie erstmals gelungen, eine größere Gruppe Kakerlaken fernzusteuern.

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Bei ihrem ersten Einsatz in einem wüstenähnlichen Testgebiet zeigte die Cyborg-Krabbler-Einheit erstaunliches Geschick. Wie The New Scientist berichtet, sollen die Kakerlaken künftig zum Beispiel dabei helfen, nach Naturkatastrophen verschüttete Menschen zu bergen.

Cyborg-Kakerlaken werden über Rucksäcke mit Sendern ferngesteuert

Wer kein Freund von Kreaturen mit mehr als vier Beinen ist, sollte das Video vom ersten Testeinsatz der ferngesteuerten Schaben vielleicht eher meiden. Für alle anderen bietet sich ein faszinierender Anblick:

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Rund 20 Kakerlaken bewegen sich als einheitliche Gruppe über sandiges Terrain, überqueren einen kleinen Hügel und umlaufen geschickt Hindernisse – ferngesteuert von einem Forschungsteam.

Funktionieren tut das Ganze über kleine Rucksäcke, die den im Experiment verwendeten Madagascar-Fauchschaben für den Einsatz auf den Rücken geschnallt wurden. An diesen Rucksäcken befinden sich Sender, die über Elektroden Impulse an die Sinnesorgane der Insekten weitergeben. Dadurch können die Forschenden die Tiere nach links oder rechts beordern.

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Wie aus der Studie hervorgeht, gehen die Forschenden aber noch geschickter vor: eine Software bestimmt gewisse Kakerlaken in der Gruppe zu Anführern, denen die anderen dann folgen. Da die Tiere ja nicht komplett gelenkt werden, umlaufen sie beispielsweise Hindernisse ganz von selbst. Umgefallene Kameraden wurden von anderen Kakerlaken während des Versuchs ebenfalls selbständig wieder aufgerichtet.

Suchtrupps, Datensammler oder Katastrophenhelfer: Wofür sind die Kakerlaken gut?

Das Forschungsteam aus Singapur hat für die Kakerlaken-Einheit große Pläne. So sollen sie zum Beispiel irgendwann von einem größeren Roboter in Missionsgebieten abgesetzt werden. Dieser Roboter könnte dann als Ladestation für die Rucksäcke sowie als Futter- und Wasserspender dienen.

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Die geplanten Einsatzbereiche der Schaben sind noch eher unklar. Die Forschenden spekulieren unter anderem, dass die Krabbler zum Beispiel Umgebungsdaten sammeln oder als Suchtrupps für bestimmte Ziele oder Gegenstände eingesetzt werden könnten. Auch als Katastrophenhelfer sind die ferngesteuerten Schaben angedacht.

Wie genau allerdings 20 (oder mehr) Kakerlaken ausgewachsene Menschen aus tonnenschweren Trümmern befreien sollen, dazu gibt es bislang keine Angaben. Derzeit experimentiert das gleiche Forschungsteam offenbar auch auf ähnliche Weise mit Harlekinkrabben, die im Idealfall mit den Schaben kooperieren sollen.

Sicher ist: So manche:r dürfte bei der Aussicht auf tausende zu Hilfe eilende Kakerlaken und Krebse wahrscheinlich lieber verschüttet bleiben.

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