
Atomkraftwerk Turkey Point soll Energie fürs Bitcoin-Mining liefern. (Foto: Felix Mizioznikov/Shutterstock)
Bitcoin steht wegen seines hohen Stromverbrauchs immer wieder in der Kritik. Mining und Transaktionen via Bitcoin sollen jährlich so viel Energie benötigen wie die Niederlande. Umso schlechter für die Umwelt, wenn – wie aktuell in den USA geschehen – ein Bitcoin-Mining-Startup Kohlekraftwerke aufkauft, um den fürs Schürfen benötigten Strom zu erzeugen.
Es geht auch anders, wie einige Beispiele ebenfalls aus den USA zeigen. Denn Bitcoin-Mining-Firmen setzen dort zunehmend auf Atomkraft.
Atomkraftwerke setzen auf Bitcoin-Miner
Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, hat das zunächst einige Vorteile. Zum einen kommen Miner von Kryptowährungen wie dem Bitcoin so an den benötigten Strom – und das im Vergleich zu Strom aus Kohlekraftwerken auch noch relativ umweltfreundlich. Die Betreiberfirmen der Kernkraftwerke, die mit günstigerer Konkurrenz auf dem US-Strommarkt kämpfen, könnte so an zahlungsbereite Kundschaft kommen. Kritik gibt es natürlich auch. Schließlich ist Atomkraft nur bedingt CO2-neutral und ist zudem wegen des anfallenden Atommülls und möglicher Unfälle hochproblematisch.
Dennoch werben Atomkraftwerke schon länger gezielt um Bitcoin-Mining-Firmen – nicht zuletzt aufgrund der Ansiedlung neuer Schürfkapazitäten nach dem Mining-Verbot in China. So soll in einem Kernkraftwerk des Energieversorgers Talen Energy im US-Bundesstaat Pennsylvania ein Rechenzentrum entstehen, das speziell für Krypto-Mining und Hyperscale-Computing geeignet sein soll – gespeist mit Atomstrom.
Miami: Bürgermeister wirbt für Atomkraftwerk
Auch der Bürgermeister von Miami, Francis X. Suarez, zeigt einmal mehr sein Herz für die Kryptogemeinde. Schon Ende 2020 hatte Suarez seine Stadt als potenziellen neuen Hotspot für Kryptomining ins Spiel gebracht. Jetzt hat er Bitcoin-Schürfenden vorgeschlagen, sich doch in Südflorida, in der Nähe des Atomkraftwerks Turkey Point anzusiedeln. Damit, so Miamis Bürgermeister gegenüber dem WSJ, ließen sich die aktuell herrschenden Bedenken über die fehlende Umweltfreundlichkeit des Bitcoin zerstreuen.
Ändert nichts daran, dass man den Atomstrom auch für anderes hätte nutzen und damit Kohlestrom hätte einsparen können.