
Erst am vergangenen Mittwoch hatte das Energie-Unternehmen Neoen die nahezu vollständige Fertigstellung ihrer neuen Akku-Anlage, der Victorian Big Battery, mit 300 Megawatt Leistung und 450 Megawattstunden Kapazität verkündet. Die soll in der Lage sein, eine halbe Million Haushalte über eine Stunde lang komplett mit Strom zu versorgen.
Brandursache unklar
Am Freitag ist eines der verbauten Tesla-Megapacks dann – wohl im Rahmen abschließender Tests – in Brand geraten. Inzwischen brennen zwei der jeweils 13 Tonnen schweren, 15 Meter langen und drei Meter hohen wie breiten Lithium-Ionen-Batterien. Die Feuerwehr sieht sich jedoch gut aufgestellt und geht nicht davon aus, dass sich das Feuer – obschon mitten im Grid liegend – weiter ausbreiten wird. Löscharbeiten finden indes nicht statt. Die Feuerwehr will die Megapacks kontrolliert abbrennen lassen. Auch Kühlungsmaßnahmen werden nicht ergriffen. Das verlängere nur unnötig den Prozess, sagte ein Sprecher der Feuerwehr im australischen Fernsehen und schätzte den zeitlichen Aufwand für die Überwachung des Brandes auf bis zu 24 Stunden.
Das Feuerwehrpersonal arbeitet mit Atemschutz, die Bevölkerung der Umgebung wurde vor giftigen Dämpfen gewarnt, das Betriebsgelände der Big Battery wurde komplett geräumt. Verletzte soll es nicht geben. Ebenso soll der Störfall die Stromversorgung in Victoria nicht beeinträchtigt haben. Die Victorian Big Battery wurde nach Ausbruch des Brandes unmittelbar vom Netz getrennt.
Victorian Big Battery: Zweites Kooperationsprojekt mit Tesla
Das Energie-Unternehmen Neoen kooperiert für die Victorian Big Battery erneut mit Tesla. Schon 2017 hatten die beiden Unternehmen gemeinsam die Hornsdale Reserve in Südaustralien aufgebaut. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine Megapack-Installation, die allerdings mit einer ursprünglichen Leistung von 100 Megawatt deutlich kleiner als die Victorian Big Battery ist. Die Hornsdale Reserve war lange die leistungsstärkste Akkuanlage der Welt und wurde seither auf knapp 200 Megawatt aufgerüstet.
Inzwischen arbeiten in Australien verschiedene Unternehmen an weit größeren Anlagen. In der ehemaligen Kohleregion Hunter-Valley etwa soll im kommenden Jahr eine Anlage mit 1.200 Megawatt Leistung entstehen und 2023 ans Netz gehen.
Musk scheint der Umwelt überall schwer zu schaden.
Genau ’scheint‘ ist das richtige Wort.
Man weiß nicht was schlimmer ist, die Explosion in der rumänischen Ölraffinerie oder dieser Brand…