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Australien als Vorbild: Mehrheit in Deutschland befürwortet Social-Media-Verbot für User unter 16 Jahren

Ein neues Gesetz in Australien verbietet Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren den Zugang zu sozialen Netzwerken wie TikTok und Instagram. Eine Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen ein ähnliches Gesetz befürwortet. Könnte eine solche Regelung auch hierzulande kommen?

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Seit Corona hat die Social-Media-Nutzung bei Jugendlichen enorm zugenommen. (Foto: Peter Snaterse / Shutterstock.com)

Australien sorgt mit einem weltweit einzigartigen Gesetz für Aufsehen: Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen künftig keine sozialen Netzwerke wie TikTok, Instagram oder Facebook mehr nutzen. Das Gesetz verpflichtet Social-Plattformen zur Altersverifizierung und sieht bei Verstößen Geldstrafen in Millionenhöhe vor. Der australische Premierminister Anthony Albanese begründete den Schritt mit dem Schutz vor den negativen Einflüssen sozialer Medien auf junge Menschen, während Kritiker:innen des Gesetzes Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und möglicher sozialer Isolation von betroffenen Kindern und Jugendlichen äußern.

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Schutz oder Einschränkung? Die Debatte um das Social-Media-Verbot für Kinder und Jugendliche

Die australische Regierung rechtfertigt das Gesetz mit den potenziellen Risiken, die eine übermäßige Nutzung solcher Plattformen für die physische und psychische Gesundheit von Kindern mit sich bringe. Eine repräsentative Umfrage von YouGov zeigt, dass ein ähnliches Gesetz auch in Deutschland große Zustimmung fände. Wie der Spiegel berichtet, befürworten 77 Prozent der Befragten ein solches Verbot entweder „voll und ganz“ oder „eher“. Lediglich 13 Prozent lehnen es ab, während der Rest unentschlossen ist.

Auch die Sorge um die negativen Auswirkungen sozialer Medien wird geteilt. 82 Prozent der Umfrageteilnehmenden sind überzeugt, dass Plattformen wie TikTok oder Instagram schädlich für Kinder und Jugendliche sein können. Lediglich neun Prozent sehen dies nicht so. Einige gaben an, die Thematik nicht ausreichend beurteilen zu können. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass Länder wie Deutschland dem australischen Beispiel folgen könnten – insbesondere, wenn die anstehende Testphase positive Ergebnisse liefert.

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Gegner:innen des Gesetzes argumentieren, dass eine pauschale Altersgrenze die Risiken nicht vollständig beseitige und gleichzeitig Kinder von den positiven Aspekten sozialer Medien ausschließe. Besonders betroffen von diesem Gesetz sind jedoch nicht nur die Jugendlichen unter 16 Jahren, sondern auch die großen Social-Media-Unternehmen. Diese warnen unter anderem vor schwerwiegenden Datenschutzproblemen und der Gefahr, dass der globale Zugang zu sozialen Netzwerken massiv eingeschränkt wird – ohne dass die versprochene Sicherheit für junge Nutzer:innen tatsächlich erreicht wird. Im folgenden Abschnitt erfährst du, wie TikTok, Meta und Co. konkret auf das australische Gesetz reagieren.

Social-Media-Konzerne und -Unternehmen kritisieren australisches Gesetz scharf

Australien geht mit der Einführung eines umfassenden Social-Media-Verbots für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren einen womöglich wegweisenden Schritt, der weltweit Aufmerksamkeit erregt hat. Ob ähnliche Regelungen in anderen Ländern folgen, bleibt abzuwarten. Die Diskussion über den Umgang mit den Risiken sozialer Medien ist jedoch längst entbrannt. heise online fordert beispielsweise auf Threads zu einem Austausch darüber auf, ob ein solches Gesetz sinnvoll ist.

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Das neue australische Gesetz zum Social-Media-Verbot für Kinder unter 16 Jahren stößt bei führenden Social-Media-Konzernen und -Unternehmen auf heftige Kritik. Der Social-Media-Experte Matt Navarra teilt den entsprechenden Artikel von Bloomberg auf Threads. Er verweist auf diese Reaktionen der Plattformen und betonte, wie stark das Gesetz die Branche herausfordere.

TikTok bezeichnete die Regelung als „übereilt“ und „unpraktikabel“ und bemängelte eine Vielzahl an „ungeklärten Fragen und offenen Problemen“. Meta, der Konzern hinter Instagram und Facebook, erklärte, das Gesetz ignoriere die „praktische Realität von Altersverifikations-Technologien“ und trage nicht dazu bei, junge Menschen online sicherer zu machen. Auch Snapchat äußerte Vorbehalte und verwies auf das Scheitern früherer Versuche, breit angelegte und verpflichtende Altersverifizierungen umzusetzen. Der X-Eigner Elon Musk geht sogar so weit, die Pläne als Versuch zu bezeichnen, den Zugang zum Internet in Australien zu kontrollieren.

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Die betroffenen Akteur:innen betonen, dass effektiver Schutz für Jugendliche nicht durch pauschale Verbote, sondern durch gezielte Maßnahmen wie Bildung und technische Sicherheitslösungen erreicht werden könne. Sie warnen zudem vor möglichen Folgen für die Privatsphäre und den Zugang zu sozialen Netzwerken für Jugendliche weltweit. Zudem dürften Betreiber:innen sozialer Netzwerke befürchten, dass ein Ausschluss vieler junger User, so denn de facto umsetzbar, negative Effekte auf die Nutzungszahlen und womöglich auch auf das so wichtige Werbegeschäft haben könnte.

Weltweite Aufmerksamkeit für Australiens Social-Media-Verbot

Australien geht mit der Einführung eines umfassenden Social-Media-Verbots für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren einen womöglich wegweisenden Schritt, der weltweit Aufmerksamkeit erregt hat. Ob ähnliche Regelungen in anderen Ländern folgen, bleibt abzuwarten. Die Diskussion über den Umgang mit den Risiken sozialer Medien ist jedoch längst entbrannt. heise online fordert beispielsweise auf Threads zu einem Austausch darüber auf, ob ein solches Gesetz sinnvoll ist.

Dieser Beitrag stammt von Larissa Ceccio, ist erstmals auf OnlineMarketing.de erschienen und wird im Rahmen einer Kooperation auch bei t3n veröffentlicht.  

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