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Alles im Abo: Für wen lohnt sich das Auto auf Zeit?

Immer mehr Dinge sind im Abo verfügbar: Lebensmittel, Rasierklingen, Socken – und inzwischen sogar Autos. Die Zahl der Anbieter und Nutzer steigt. Interessant ist das Auto-Abo gerade für junge Fahrer.

5 Min. Lesezeit
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Abo-Modelle haben die Auto-Branche erreicht. (Quelle: Shutterstock / PHOTOCREO Michal Bednarek)

In wenigen Klicks geht es zum neuen Auto. Und wer noch ein paar Euro drauflegt, bekommt den Wagen sogar nach Hause geliefert. Möglich ist das mit einem Auto-Abo, für das sich jüngsten Zahlen zufolge immer mehr Kunden entscheiden.

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Dafür gibt es gute Gründe, meint Ferdinand Dudenhöffer vom Car Center Automotive Research in Duisburg: „Das Auto-Abo ist für den Kunden einfach, transparent und kostengünstig.“ Für einen monatlichen Festpreis erhalten Nutzerinnen und Nutzer einen Neuwagen inklusive Versicherung, Steuer und Werkstattkosten. Mitunter ist sogar der Reifenwechsel im Preis enthalten. Nur tanken müsse man noch selbst.

„Beim Auto-Abo wird dem Kunden das Risiko abgenommen, das macht es so attraktiv“, sagt Dudenhöffer. Weder Werkstattkosten noch steigende Versicherungsprämien würden den Autofahrer belasten. „Das Auto-Abo ist sicherlich ein Angebot mit Zukunft, wohingegen die Zahl klassischer Autohändler weiter zurückgehen wird“, sagt Dudenhöffer.

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Der Unterschied zum Leasing

Mieten statt kaufen: Das bieten auch Leasingangebote, allerdings zu anderen Konditionen. „Ein wesentlicher Vorteil des Auto-Abos ist die hohe Flexibilität, denn der Kunde kann zwischen Laufzeiten meist ab ein bis drei Monaten wählen und eben auch das Automodell wechseln“, sagt Thomas K. Hamann, ein auf Auto- und Mobilitätsthemen spezialisierter Unternehmensberater. Da das Auto durch den Anbieter angemeldet und versichert wird, habe der Kunde selbst bei einem Fahrzeugwechsel keine Rennereien oder bürokratische Hürden.

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Allerdings unterschieden sich die Bedingungen zum Teil sehr. „Einige Anbieter haben im Vergleich zu vielen Leasingverträgen relativ geringe Kilometergrenzen, bei anderen gibt es Einschränkungen für Fahrten ins Ausland. Man muss daher genau schauen, was man mit dem Auto machen will“, sagt Hamann. Zudem habe der Kunde bei den Modellen eine eingeschränkte Auswahl: „Ein Fahrzeug selbst konfigurieren geht beim Auto-Abo selten. Hier nutzt man das Modell, das angeboten wird.“

Warum die Abo-Modelle vergleichsweise günstig sind

Die eingeschränkte Modellauswahl ist aber auch ein Grund dafür, dass die vergleichsweise günstigen Konditionen überhaupt möglich sind. „Insgesamt ist das ein sehr schlankes Produkt. Es fallen beispielsweise kaum Kosten für den Händler an, die beim normalen Neuwagenverkauf bei rund zehn Prozent liegen“, sagt Dudenhöffer.

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Zudem würden die Anbieter Fahrzeuge günstig im Pool einkaufen und mitunter auf solche zugreifen, die als Lagerwagen bei Autohändlern stehen. Auch junge Gebrauchtfahrzeuge werden via Abo angeboten.

Die steigenden Abo-Zahlen – Dudenhöffer rechnet für das Jahr 2021 mit rund 60.000 Abos in Deutschland nach rund 40.000 im Vorjahr – sorge auch für eine sprunghafte Zunahme der Zahl der Anbieter: „Aktuell gibt es bereits 432 Auto-Abo-Anbieter, im Februar waren es noch rund 200. Auch immer mehr Hersteller steigen in den Markt ein.“

Verschiedene Anbieter, verschiedene Bedingungen

Ein Vergleich zwischen Auto-Abo und Leasing zeigt, dass das Abo vor allem bei kurzen Laufzeiten gut abschneidet. Hamann hat für einen Volvo XC40 T5 Recharge einen monatlichen Preis von 677 Euro beim Auto-Abo gegenüber 424 Euro beim 24-Monats-Leasing ermittelt. Bei diesem Leasingangebot ist ein Nachlass von 13 Prozent berücksichtigt.

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Auf den ersten Blick scheint also das Auto-Abo um rund 250 Euro teurer. Aber: „Da bei einem solchen Vergleich die einmalig anfallenden Kosten wie Fahrzeugbereitstellung, Leasingsonderzahlung, Winterräder sowie die Gutschrift des Umweltbonusses auf Monatsraten umgelegt werden, wäre das Auto-Abo bis zu einer Nutzungsdauer von 14 Monaten günstiger“, hat Hamann ausgerechnet.

Sprich: Im konkreten Beispiel ist das Abo-Modell bis zu einer Nutzung von 14 Monaten billiger. Darüber hinaus würde Leasing günstiger sein, selbst dann, wenn man dieses Auto auch nur 14 Monate nutzt und es für die restlichen zehn Monate abgemeldet bis zum Leasingende stehenließe.

Allerdings gebe es beim Auto-Abo keinen Verhandlungsspielraum. Hier gelte in der Regel die Devise „Take it or leave it“. Berücksichtigt werden müsse zudem, dass es auch bei Auto-Abo-Anbietern unterschiedliche Kosten gebe. So verlangten einige eine Art Startgebühr oder Kosten für Modellwechsel während der Laufzeit.

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Junge Menschen können besonders profitieren

Interessant ist das Auto-Abo laut Dudenhöffer gerade für junge Autofahrer, da diese Variante ein schneller Weg in die Mobilität sei: „Für Führerschein-Neulinge sind die Versicherungsprämien in der Regel sehr hoch und ein neues Auto praktisch unbezahlbar.“ Das Auto-Abo dagegen biete eine niedrige Einstiegshürde. Die meisten Leasing- und Finanzierungsverträge wiederum sind oft erst ab 21 Jahren möglich.

„Rein rechnerisch können sich die Abo-Modelle vor allem für zwei Kundentypen lohnen: für junge Autofahrer mit geringem Schadensfreiheitsrabatt in der Kfz-Versicherung und für Autofahrer, die ein Fahrzeug nur kurze Zeit nutzen wollen“, sagt Gerrit Reichel vom Automobil-Club Verkehr (ACV). Wer schnell und bequem ein Auto benötigt, für den sei ein Abo sicher eine interessante Alternative.

Einige Auto-Abo-Anbieter wie Conqar vermieten auch an ganz junge Autofahrer ab 18 Jahren, verlangen dann aber einen Aufschlag von 19 Euro pro Monat. Conqar gehört zur Fleetpool Group, die seit 2008 über mehrere Marken wie Like2drive und Sonnendrive Mobilitäts- und Auto-Abo-Angebote betreibt. Andere Anbieter sind beispielsweise Vivelacar, Finnauto, Instadrive oder Shell Recharge Auto Abo.

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Nutzen statt besitzen

Die Idee beim Auto-Abo sei, den von Netflix, Spotify und Co. bekannten Gedanken „Nutzen statt Besitzen“ in ein All-inclusive-Abonnement für das Auto zu übertragen, sagt Niels Reimann von Like2drive. Vor allem jüngere Autofahrer würden Auto-Abo-Angebote nutzen: „Bei Like2drive sind die meisten Kunden zwischen 25 und 45 Jahren und vorwiegend männlich.“ Die größte Nachfrage verzeichne der Anbieter derzeit bei Klein- und Mittelklassewagen, wobei die durchschnittliche Laufzeit des Abos bei 12 bis 13 Monaten liege.

In puncto Antriebsart liegen E-Autos sehr im Trend. Nicht zuletzt durch die starke Zunahme an E-Modellen rechnet Reimann mit einem deutlichen höheren Anteil elektrifizierter Auto-Abos. Speziell Autofahrer, die sich bisher nicht an E-Autos herantrauen, hätten mit kurzen Probe-Abos oder einem sechsmonatigen Abo die Möglichkeit, Elektromobilität ohne langfristige Bindung auszuprobieren.

Das Car Institut listet in seinem Report für Juni Abo-Angebote für E-Autos bereits zu Preisen ab 299 Euro für einen Smart Fourfour Electric auf (Anbieter: Faaren). 409 Euro bezahlen Kunden bei Shell Recharge für einen Peugeot E-2008 GT, und für 838 Euro monatlich gibt es bei Finnauto einen Polestar 2. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor gibt es ebenfalls ab 280 Euro im Abo.

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Was passiert nach Ende des Abos?

Läuft das Auto-Abo aus, hat der Kunde in der Regel die Möglichkeit einer Verlängerung mit und ohne Fahrzeugwechsel, oder aber er gibt den Wagen zurück. „Die Rückgabe ähnelt dem Procedere beim Leasing: Das Fahrzeug wird begutachtet und über Gebrauchsspuren hinausgehende Schäden werden in Rechnung gestellt“, erklärt Thomas K. Hamann.

Ist der Kunde mehr Kilometer gefahren als vereinbart, wird ebenfalls eine Nachzahlung fällig, die Hamann zufolge meist deutlich über den vergleichbaren Kosten beim Leasing liegen. dpa

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