Der Zeitpunkt überrascht den unbedarften Beobachter. Kaum legt der Online-Autohändler Auto1 ein fulminantes Börsendebüt hin, wird der Online-Autohändler MeinAuto.de zur Aktiengesellschaft. Das bedeute indes nicht, dass man einen Börsengang anstrebe, lässt das Unternehmen die Medien wissen. Vielmehr heißt es, Beschlüsse dazu seien bislang noch nicht gefallen. Ein Dementi sieht anders aus. Und Potenzial wird dem Unternehmen sicher niemand absprechen wollen.
Das ist MeinAuto und die Mobility Holding
Aus der Innenansicht sieht sich MeinAuto.de mit nach eigenen Angaben rund 25 Millionen Visits im vergangenen Jahr als die deutsche Nummer 1 im Online-Neuwagenhandel. Dabei ist die Online-Neuwagen-Plattform nur das bei Endkunden bekannteste Teilstück der ehemaligen Mobility Holding GmbH.
Neben MeinAuto.de betreibt das Unternehmen, das dem britischen Finanzinvestor Hg gehört und von Ex-Sixt-Leasing-Chef Rudolf Rizzoli geleitet wird, noch die Online-Plattform ass-team.net (Athletic Sport Sponsoring), einen Anbieter von Auto-Abos insbesondere für Sportler und den B2B-Vollservice-Leasing-Anbieter Mobility Concept. Mobility Concept ist die frühere Flotten-Tochter der Hypo-Vereinsbank und gehört seit 2018 zum 2007 gegründeten MeinAuto-Betreiber.
Gerüchte über Börsengang nicht neu
Schon am 20. Januar 2021 hatte Reuters über einen bevorstehenden Börsengang bei MeinAuto berichtet. Unter Berufung auf gut informierte Quellen sollte demnach ein Börsengang noch im ersten Halbjahr 2021 geplant sein. Die angestrebte Bewertung soll zwischen 1,3 und 1,4 Milliarden Euro liegen.
Wie Bloomberg berichtet, soll der MeinAuto-Eigentümer Hg, der die Firma 2018 von Unicredit Leasing gekauft hatte, für das avisierte Listing an der Frankfurter Börse mit der Bank of America und den Investmentbankern der Jefferies-Gruppe zusammenarbeiten.
Wichtigster Unterschied zwischen Auto1 und MeinAuto: Bei MeinAuto gibt es ausschließlich Neuwagen, während der Schwerpunkt bei Auto1 auf Gebrauchtwagen liegt.
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