Erst Ende Februar hatten BMW und Daimler angekündigt, künftig zusammen an der Entwicklung des autonomen Fahrens arbeiten zu wollen. Jetzt hat BMW eine Plattform für die Verarbeitung riesiger Datenmengen vorgestellt. Die sogenannte High-Performance-D3-Plattform (Data-Driven Development) hat eine Speicherkapazität von 230 Petabyte, wie BMW mitteilt.
BMW: Daten-Plattform als Grundlage für sicheres autonomes Fahren
Das sogenannte Data-Driven Development bildet die Grundlage für die Entwicklung und Absicherung von hoch- und vollautomatisierten Fahrfunktionen. Ende 2021 will BMW mit dem Vision iNext ein selbstfahrendes Auto (Level 3) auf den Markt bringen. Mit einem Level-3-System an Bord können Fahrer auf der Autobahn bei maximal 130 Kilometern pro Stunde das Fahren für einen längeren Zeitraum dem Auto überlassen.
Ebenfalls Ende 2021 sollen erste Fahrzeuge Level-4-Funktionen testen. Aktuell sind 80 BMW-Fahrzeuge der 7er-Reihe in den USA, Deutschland, Israel und China unterwegs, um Fahrdaten zu sammeln. Bis Ende 2019 sollen es rund 140 Fahrzeuge sein. Dabei kommen laut BMW rund fünf Millionen Kilometer realer Fahrdaten zusammen, zwei Millionen besonders relevante werden ausgewählt und durch per Simulation generierte 240 Millionen Kilometer ergänzt.
Diese breite Datenbasis soll dafür sorgen, dass die Komplexität und Vielzahl von Verkehrssituationen abgebildet und die Algorithmen und Gesamtfunktionen des autonomen Fahrens abgesichert sind. Um diese Datenmenge bewältigen zu können, wird die D3-Plattform mit ihren 230 Petabyte Speicherkapazität benötigt. Darüber hinaus kommt dabei eine leistungsfähige Computer-Plattform mit mehr als 100.000 Prozessorkernen und über 200 GPU zum Einsatz.
Data-Driven-Development-Plattform in der Nähe des BMW-Campus
Der Standort der von der Firma DXC Technology entwickelten Plattform befindet sich nur wenige Kilometer entfernt vom BMW-Campus für autonomes Fahren in Unterschleißheim bei München. Dadurch sollen die Datenmengen von der Teststrecke – über Glasfaserleitungen mit einer Datenrate von 3,75 Terabit pro Sekunde – latenzfrei zur Plattform transportiert werden.
Laut BMW sollen die Entwickler mithilfe der neuen Plattform und der Nähe zum Campus in der Lage sein, Daten von Fahrzeugsensoren in Sekundenschnelle zu selektieren, zu speichern und zu verwalten. Die Daten können dann schnell aufbereitet und verarbeitet und Simulationen und KI-Trainings bereitgestellt werden. Der im April 2018 eröffnete Campus bietet 23.000 Quadratmeter Bürofläche und Platz für 1.800 Mitarbeiter. Dort soll BMW zufolge von der Forschung bis zur Serienentwicklung die gesamte Entwicklung von Fahrassistenzsystemen und autonomem Fahren erfolgen.
Wie wäre es mit einem Auto das nicht aussieht wie ein rosa Schweinchen?