Autonomes Fahren: Uber nach tödlichem Unfall mit selbstfahrendem Auto nicht haftbar

Selbstfahrendes Auto von Uber. (Bild: Volvo)
Im März 2018 ist erstmals ein Mensch bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Auto gestorben. Der Volvo XC90 aus der Uber-Flotte erfasste in der Stadt Tempe im US-Bundesstaat Arizona eine Frau, die die Fahrbahn überquerte. Die Fußgängerin erlag später ihren schweren Verletzungen. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft des Countys Yavapai mitgeteilt, dass sie Uber in diesem Fall nicht für strafrechtlich verantwortlich halte, wie Reuters berichtet. Konsequenzen drohen dagegen der Fahrerin, die zur Sicherheit an Bord war.
Uber: Sicherheitsfahrerin schaute Fernsehen statt auf die Straße
Diese soll während der Fahrt auf ihrem Smartphone Fernsehen geschaut haben. Der Unfall sei vermeidbar gewesen, erklärte die Polizei, hätte die Frau auf dem Fahrersitz stattdessen den Verkehr beobachtet. Den Ermittlungen zufolge habe sie erst eine halbe Sekunde vor dem Unfall aufgeschaut und noch versucht, zu bremsen. Jetzt müssen weitere Untersuchungen – insbesondere des im Innenraum des Autos aufgenommenen Videomaterials – zeigen, ob die Fahrerin wegen fahrlässiger Tötung zur Verantwortung gezogen wird.
Für Uber und wohl auch für die Konkurrenz bedeutet die Einschätzung der Staatsanwaltschaft eine enorme Erleichterung bei der Weiterentwicklung des autonomen Fahrens. Uber etwa hatte nach dem Unfall zunächst die Testfahrten mit seinen selbstfahrenden Autos komplett eingestellt. Mittlerweile fahren wieder einige Uber-Autos – allerdings mit starken Einschränkungen. Im Vorfeld des geplanten Börsengangs könnte die Entlastung Uber zudem das Vertrauen möglicher verschreckter Investoren zurückbringen.
Uber könnte nach einem Gang auf das Börsenparkett, der wohl bis September erfolgt, rund 120 Milliarden US-Dollar wert sein. Bei der letzten Finanzierungsrunde wurde der Fahrdienstvermittler mit 76 Milliarden Dollar bewertet – und das, obwohl das Unternehmen noch immer tiefrote Zahlen schreibt. 2018 konnte Uber seinen Umsatz um 43 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar steigern. Die Verluste wurden auf 370 Millionen Dollar reduziert. Ohne den Verkauf unprofitabler Aktivitäten in Russland und Südostasien wäre der Verlust aber deutlich höher ausgefallen.