301 Mal hatten deutsche Banken im letzten Jahr Probleme mit ihren IT-Systemen. Solche sogenannten Zahlungssicherheitsvorfälle müssen Geldhäuser der Aufsichtsbehörde Bafin melden. Die aktuelle Zahl geht aus einer Antwort des Finanzministeriums an den Grünen-Abgeordneten Danyal Bayaz hervor, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. In diesem Jahr gab es bis zum 8. Juli bereits 160 Vorfälle.
Grünen-Politiker: Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr
Bayaz bezeichnete die Zahlen als besorgniserregend. „Ohne funktionierende IT-Systeme drohen die deutschen Banken weiter an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren“, schreibt er in einem Tweet. Auch das Vertrauen der Kunden werde geschmälert. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters forderte er von der Bafin, den digitalen Wandel der Branche genau zu beaufsichtigen – und ihre Kompetenzen im technischen Bereich auszubauen.
Erst am Wochenende hatten Kunden der Deutschen Bank Störungen beim Online-Banking gemeldet, wie die FAZ berichtet. Und wie das Handelsblatt berichtet, meldeten auch die Commerzbank und die Deutsche Kreditbank in den letzten Wochen IT-Störungen. Kunden hatten zum Beispiel keinen Zugriff auf ihre Konten, sie konnten kein Geld abheben oder nicht mit EC-Karte zahlen.
Laut Bafin-Chef Felic Hufeld stecken dahinter oft banale Gründe, zum Beispiel Tippfehler oder misslungene Software-Updates. Er gestand gegenüber Reuters ein: „Die große Mehrzahl von Cybervorfällen ist nicht Ergebnis krimineller Attacken von außen, sondern das Ergebnis von internen Fehlern.“ Bei Hinweisen auf systemische Mängel würde die Bafin dann eingreifen.
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