Bauern nutzen Solarzellen, um ihre Ernte zu schützen und Strom zu produzieren
Das französische Unternehmen für Solarenergie TSE hat ein Projekt gestartet, bei dem Bauern ihr Land für die Produktion von Solarstrom und Landwirtschaft gleichzeitig nutzen. Die Praktik nennt sich Agrivoltaics.
Im Nordosten von Frankreich in Haute-Saône hat das Unternehmen in einem Experiment 5.500 Solarpanels über dem Feld einer Farm angebracht. Damit möchte TSE herausfinden, ob das Projekt auch in einem großen Maßstab funktionieren kann, ohne die Ernte zu ruinieren.
„Das Ziel bestand darin, den Bedarf Frankreichs im Hinblick auf die Entwicklung erneuerbarer Energien zu decken, ohne landwirtschaftliche Flächen vorwegzunehmen“, sagt Xavier Guillot, Leiter der agronomischen Forschung und Entwicklung bei TSE.
Wie das Ganze aussieht, zeigt Euronews im Video:
TSE sieht viele Vorteile
Das Solarenergieunternehmen sieht in der gleichzeitigen Nutzung der Fläche für Landwirtschaft und Stromerzeugung gleich mehrere Vorteile. Da die Panels über dem Feld hängen, spenden sie dem angebauten Getreide Schatten. Das soll vor allem an heißen Tagen und bei Dürren hilfreich sein.
Die Panels selbst können sich vertikal drehen. So können sie zum einen der Sonne folgen, zum anderen können sie aber auch mehr oder weniger Sonne auf das Feld strahlen lassen. Zusätzlich sollen sie in der Lage sein, das Feld vor Hagel zu schützen.
Die 5.500 Panels im Experiment produzieren bis zu 2,5 Megawatt zu Stoßzeiten, was genügend Energie für rund 1.350 Menschen ist. Anfang Dezember soll die Energie ins Netz eingespeist werden.
Auch Solar hat noch Probleme
In Kalifornien, in den USA sind Solarpanels derweil voll im Trend. Der US-Bundesstaat subventioniert den Markt schon seit geraumer Zeit. Allerdings hat niemand an die Entsorgung der alten Panels gedacht.
Zum Recyceln werden hoch spezialisierte Ausrüstung und Prozesse benötigt, die dort schlicht nicht vorhanden waren. Das könnte auch daran liegen, dass es momentan kein wirklich wirtschaftlicher Prozess ist. Von jedem Panel werden lediglich zwei bis vier US-Dollar an Materialien zurückgewonnen.
Damit diese Probleme nicht auch in Frankreich auftreten, sollte TSM rechtzeitig über die Entsorgung alter Panels nachdenken, bevor sie das Projekt in großem Maße starten.