Philipp Bohn ist für die Portfolio- und Innovationsbereiche bei Atos Deutschland verantwortlich. Als Stabsleiter und Leiter des Produktmanagements bei Unify hat er zudem die Collaboration-Plattform Circuit mitentwickelt und 2015 auf den Markt gebracht. Als CEO des Startups Blue Kiwi ist er zuvor viel zwischen Berlin und Paris gependelt. Seine Laufbahn hat er jedoch als Analyst bei Berlecon Research in Berlin begonnen. Heute lebt er wieder fest in der Hauptstadt. Sie habe sich für ihn nicht nur als optimaler Lebens-, sondern auch Arbeitsmittelpunkt etabliert. In der „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie verrät er, warum er ohne Berlin nicht mehr kann.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Philipp Bohn von Atos
Das beste Team: Es kling offensichtlich und ist vor allem kein Ding, aber das Team ist die Grundlage für alles. Der beste Mentoren-Ratschlag in meiner ersten CEO-Rolle war: Stell dir ein gutes Team zusammen. Nur so macht Arbeit Spaß und führt auch in stressigen Situationen zu guten Ergebnissen. Ich habe gerade in einer Innovationsstudie den passenden Merksatz dazu gelesen: Ein gutes Team wird auch eine initial schlechte Idee zum Erfolg drehen, aber ein schlechtes Team wird auch bei den besten Ideen scheitern. Das stimmt.
Eine flexible Arbeitsumgebung: Der perfekte Raum muss in erster Linie flexibel sein. Es gibt für mich nicht den einen richtigen Arbeitsort. Meistens arbeite ich in einem der vielen Coworking-Spaces hier in Berlin, da sie eine angenehme, offene und auf vernetzte Innovation ausgelegte Arbeitsatmosphäre bieten. Viele unserer Kunden sind bereits hier. Je nach aktueller privater oder beruflicher Situation arbeite ich aber auch im regulären Büro, im Homeoffice oder unterwegs. Der Mix macht’s.
Virtuelle Team-Collaboration: Mit Team-Collaboration habe ich im virtuellen Raum dieselbe Flexibilität wie in meiner physischen Umgebung. Alle Collaboration-Funktionen sollten in einer Plattform gebündelt sein, also Voice, Video, Chat, Screensharing, Whiteboarding, Dateien und bei Bedarf auch die klassische VoIP-Telefonie. Da ich so zwischen unterschiedlichen Collaboration-Apps für Messaging, Video und so weiter nicht mehr hin und her springen muss, vermeide ich Informations- und Kommunikationssilos. Auch die Orchestrierung virtueller Zusammenarbeit ist einfacher, da alle Informationen an einem Ort lagern. Das erhöht Qualität und Effizienz virtueller Teamarbeit ungemein und ist mit Email und Telefon nicht möglich.
Berlin als digitaler Standort: Es geht mir nicht um eine Debatte, welche die beste Stadt Deutschlands ist: Für jeden gibt es in Stadt und Land den richtigen Wohn- und Arbeitsort. Aber die letzten Jahre hat sich die Stadt spürbar verändert, für mich zum Guten. Ich empfinde mehr Experimentierfreudigkeit, Diversität und Internationalität, konkret etwa die Ansiedelung von immer mehr Startups und digitalen Inkubatoren von Konzernen wie Audi, Bosch oder SAP oder Mittelständlern wie Viessmann. Ich finde es inspirierend und erfolgskritisch, mit so vielen unterschiedlichen Menschen und ihren Ideen mühelos in Kontakt treten zu können. Berlin ist zu einem wichtigen Standort für die digitale Transformation geworden.
Mein Netzwerk bei Twitter: Das Netzwerk ist für mich seit Jahren die wichtigste Plattform für Technologietrends, Wettbewerbsinformation, neue Kundenbedürfnisse und den Zugang zu Meinungsmachern etwa im Bereich New Work. Besonders spannend wird es, wenn die virtuellen Kontakte zu realen Bekanntschaften werden. So habe ich beispielsweise im Sommerurlaub Isabel De Clercq getroffen, eine wichtige Stimme und Beraterin für vernetztes Arbeiten. Wir sind schon lange bei Twitter und Instagram vernetzt und haben uns so am gemeinsamen Urlaubsort in Portugal getroffen. Mit Twitter bleibe ich laufend mit der „Außenwelt“ im Kontakt und im Gespräch.
Übrigens, alle weiteren Artikel aus dieser Serie findet ihr hier.
Wie können die „5 Dinge“ nur in einer so unpersönlichen Buzzword-Ausstellung enden?