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Berliner Telko-Startup Gigs will das „Stripe der Mobilfunkbranche“ werden

Ein Berliner Startup will es Unternehmen mit vertretbarem Aufwand ermöglichen, eigene Mobilfunkverträge zu emittieren. Die Anwendungsfelder dafür sind vorhanden, doch einige Fragen bleiben bislang offen.

3 Min. Lesezeit
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Dennis Bauer und Herrmann Frank sind die Gründer des Startups Gigs. (Foto: Gigs)

Als weltweit erste Telecom-as-a-Service-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, eigene Mobilfunkverträge über eine einfach zu bedienende API anzubieten, positioniert sich das Berliner Startup Gigs. Die Gründer Dennis Bauer und Herrmann Frank wollen Unternehmen so eigene eSIM-fähige Mobilfunkangebote jeglicher Größe ermöglichen – gegebenenfalls kombiniert mit eigenen Erlösmodellen und auf Mobilfunknetzen weltweit.

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So könnten Unternehmen jeder Art und Größe, vom Banking- oder Versicherungs-Startup über Anbieter von Miethardware bis hin zu Markenartiklern oder Onlinehändlern, eigene Mobilfunklösungen launchen und vor allem selbstständig administrieren. Das Unternehmen behält bei der White-Label-Lösung die Kontrolle über den Markenauftritt und die Preisgestaltung.

Ziel könne es sein, so erklärt ein Sprecher des Unternehmens, zusätzliche Einnahmequellen auf Basis ihres bestehenden Kund:innenstamms zu erschließen oder auch einen Community-Gedanken zu unterstreichen. Natürlich könne dies auch intern für die eigenen Mitarbeitenden oder mit den Kund:innen einer Handelskette funktionieren. Auch Hardware-OEMs, die mit ihren Geräten gebündelte Handytarife anbieten, wolle man die passenden Lösungen bieten.

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All das funktioniert über eine API, die auf SIM- und eSIM-Basis Tarife in einer wachsenden Zahl an Mobilfunknetzen weltweit anbieten kann. Der gehostete Check-out ist vollständig als White-Label-Lösung konzipiert. Die technologische Infrastruktur lässt sich per Link in Produkte und Plattformen des jeweiligen Kundenunternehmens integrieren, „ohne dass eine Zeile Code erforderlich ist“. Ein Gigs-Dashboard vermittelt den Administrator:innen im jeweiligen Kund:innenunternehmen den vollständigen Überblick über alle Abonnements, Zahlungen und Analysen.

Series A: Investoren machen 20 Millionen Dollar locker

Zahlungskräftige Investor:innen für die Idee gibt es auch bereits, das teilte Gigs heute offiziell mit. Von einer Series‑A-Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen US-Dollar ist die Rede – und die Namen in diesem Zusammenhang können sich sehen lassen. Angeführt wurde die Runde von Gradient Ventures, dem Early-Stage-Venture-Fonds von Google. YC Continuity, Crane Venture Partners, Speedinvest, Boxgroup, Dara Khosrowshahi (CEO von Uber), Tony Xu (Mitgründer und CEO von Doordash), Fidji Simo (CEO von Instacart), Hanno Renner (Mitgründer und CEO von Personio), Max Tayenthal (Mitgründer und Co-CEO von N26) und weitere Investor:innen beteiligten sich.

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Wenn man allerdings die große Zahl an Investor:innen sieht, dürfte sich jede:r einzelne nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt haben. Doch sei es drum – was zählt, sind bekanntermaßen die Namen, mit denen ein Startup weitere Türen öffnen und das eigene Geschäft zum Fliegen bringen kann.

Doch noch stehe man, erklärt das Unternehmen, so weit am Anfang, dass man noch keine konkreten Kund:innen oder Kooperationen nennen wolle. Mit dem Investor:innengeld will Gigs sein Team erweitern und seine technische Infrastruktur ausbauen, um künftig eine einzigartige und innovative Schnittstelle zwischen Telekommunikation und Technologieunternehmen zu schaffen.

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Gigs will Mobilfunktarife weltweit ermöglichen

Sehr selbstbewusst geben sich dagegen die Gründer. Hermann Frank, Mitbegründer und CEO von Gigs, erklärt, man habe „mit Gigs die Telecom-as-a-Service-Kategorie erschaffen“, und betont: „Wir sind die Ersten, die das tun, was Stripe für den Zahlungsverkehr oder AWS für Cloudcomputing-Services getan hat: Wir ermöglichen es Unternehmen, Handy- und Datentarife in ihr eigenes Produktportfolio zu integrieren und an ihre Kund:innen weltweit zu verkaufen.“

In der Tat gibt es natürlich gerade in den USA sowie einigen Emerging Markets Mobilfunkprovider und Reseller, die im Rahmen von Großabnehmerlösungen vergleichbare Konstellationen auf Basis der gebuchten Volumenkontingente anbieten. Das Besondere liegt daher allerdings tatsächlich in der Öffnung und Zugänglichmachung der API. Haftungstechnisch ist das eine echte Herausforderung, da Gigs seinerseits gegenüber den Mobilfunkanbietern Verpflichtungen eingeht, aber eher als Zwischenhändler agiert.

Kann Gigs die Branche revolutionieren?

Wie die Gründer erklären, wollen sie einen möglichst einfachen und reibungslosen Zugang zu Telekommunikations­netzwerken inklusive 5G, Telefonie und SMS eröffnen. Man habe die Komplexität, die alteingesessene Telekommunikations­anbieter mit sich bringen, auf fünf API-Aufrufe reduziert. Das bislang ausnahmslos geschlossene System der Telkos werde nun modernisiert und demokratisiert, wie Dennis Bauer, Mitbegründer und Präsident von Gigs, betont. „Vor Gigs mussten Unternehmen, die Mobilfunktarife anbieten wollten, monatelang Verträge mit Telekommunikations­anbietern aushandeln, Ausgaben in Millionenhöhe tätigen, sich mühsam in deren Netzwerke integrieren und eigene Software entwickeln, um Handytarife anbieten zu können. Diese Hürde ist für die meisten Unternehmen unüberwindbar und ein Hemmschuh für Innovation in einer Zeit, in der Konnektivität wichtiger denn je ist.“

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In der Tat wäre es aus Sicht der nutzenden Unternehmen wünschenswert, wenn Gigs hier erfolgreich ist. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, wie schwer es selbst für größere Unternehmen ist, das bestehende Geflecht der Mobilfunkprovider mit der Bundesnetzagentur im Rücken aufzubrechen. Ob Gigs hier also wirklich, wie es Darian Shirazi, General Partner bei Gradient Ventures, formuliert, den „Grundstein für die nächste Innovationswelle im Konnektivitätsbereich“ legt, bleibt abzuwarten.

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