Besser Entscheidungen treffen: So soll die 10-10-10-Methode beruflich und privat helfen

Mehr „Klarheit, Übereinstimmung und Transparenz“, wenn es ums Entscheiden geht: Das verspricht die Wirtschaftsjournalistin und Unternehmensberaterin Suzy Welch. Ihre populäre 10-10-10-Methode hat sie vor über 15 Jahren entwickelt, um sich selbst „dabei zu helfen, aus einem Leben herauszukommen, das irgendwie außer Kontrolle war“. 2009 hat sie die Methode in Buchform festgehalten.
Wir haben uns angeschaut, wie das „Lifemanagement-Tool“ funktionieren soll.
Was würde passieren, wenn …? So sollen Entscheidungen leichter werden
Die Ausgangssituation, die Welch beschreibt, dürften die meisten kennen: Eine wichtige Entscheidung steht an, und vielleicht gibt es nur die Wahl zwischen Ja oder Nein, vielleicht ploppen aber gerade auch ganz viele Möglichkeiten auf, wie es weitergehen könnte. Da passiert es schnell, dass man sich von den unterschiedlichen Optionen überrollen lässt, die Entscheidung immer weiter aufschiebt und sie letztendlich gar nicht selbst trifft, sondern einer anderen Instanz überlässt.
Welch rät in solchen Situationen, erst einmal bewusst zur Ruhe zu kommen. „Nimm die ganzen Optionen wahr, die du hast.“ Der nächste Schritt ist die Überlegung, welche Konsequenzen jede einzelne Option nach sich ziehen würde. Hier kommen die drei Fragen der 10-10-10-Formel ins Spiel. Welche Konsequenzen würde eine Option …
- … in den 10 Minuten, also der direkten Zukunft, mit sich bringen?
- … in den nächsten 10 Monaten, also einer vorstellbaren näheren Zukunft, mit sich bringen?
- … in den nächsten 10 Jahren, einer Zukunft, die sich nicht wirklich vorhersehen lässt, mit sich bringen?
Was die vorstellbare nähere Zukunft angeht, gibt Welch einen Spielraum vor, statt zehn Monaten können es beispielsweise auch sechs oder zwölf sein – je nachdem, was sich für die eigene Lebenssituation und den Entscheidungsbereich anbietet.
Bei der Zehn-Jahre-Perspektive geht es derweil nicht darum, alle möglichen Parameter einzurechnen und die Zukunft utopisch weit vorauszusagen. Stattdessen zielt die Frage nach der fernen Zukunft auf Visionen ab, wie man sich die eigene Zukunft wünscht. „Niemand von uns kann sich vorstellen, was in zehn Jahren passiert, so ist das Leben“, so Welch, „aber wir können uns vorstellen, welches Leben wir kreieren wollen.“
Hier geht es also darum, welche Relevanz die jetzt getroffene Entscheidung in Hinblick auf die ideale eigene Zukunft hat und ob es beispielsweise eine Option gibt, die den eigenen weiten Zukunftsplänen besonders gut in die Karten spielen könnte?
10-10-10-Methode: Es fehlt noch ein Faktor zum Erfolg
Hat man sich die kurz-, mittel- und längerfristigen Auswirkungen für alle Entscheidungsmöglichkeiten überlegt, geht es an den finalen Schritt: den Abgleich mit den eigenen Werten. Welche der Optionen würde mitsamt ihren Auswirkungen am besten zu den eigenen Prioritäten passen und zu dem Menschen, der man sein will?
„Ohne über deine Werte nachzudenken, ist 10-10-10 ein ziemlich simples Tool“, sagt Welch. In Kombination mit den eigenen Werten sei „10-10-10 eine ziemlich mächtige Art, zu leben“. Wer beginnt, mit der 10-10-10-Methode zu arbeiten, könne gerade am Anfang auf überraschte Reaktionen treffen: „Das kann Sachen wirklich durcheinanderwerfen. Weil deine Entscheidungen plötzlich sehr klar und im Einklang sind.“
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