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Ratgeber

Zukunftsorientiert führen: Warum Werte so wichtig sind

Bei t3n beschäftigen wir uns regelmäßig mit Führungsmodellen für das digitale Zeitalter. Unseren Gastautor treibt dazu eine bestimmte Frage um: Wie bringe ich mich in die Führungsarbeit ein? Was muss ich wissen und wie muss ich handeln?

Von Robert Schiller
5 Min.
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(Foto: Shutterstock / Monkey Business Images)

In der Arbeitswelt galt lange die Haltung: „Ich tue im Beruf und privat meine Pflicht und werde dafür gelobt.“ Sie hat ausgedient, denn heute sind wir auf allgegenwärtige, selbstbestimmte Führungsarbeit angewiesen.

In der agilen Führung weiß jeder zu führen und zu folgen. (Grafik: Schiller)

Meine Führungsarbeit beginnt mit Werten …

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Zukunftsorientierte Unternehmen sind gleichermaßen sinn- und gewinnorientiert. Sie wünschen sich Mitarbeiter, deren Werte mit denen des Unternehmens in den wichtigen Punkten übereinstimmen. Eine Wertekultur dieser Güte fördert und beschleunigt Entscheide durchs ganze Unternehmen hindurch.

Ich muss also meine eigenen Werte kennen und darüber sprechen. Beispiel: Ein Paar liebt die Natur und erfreut sich dieser Gemeinsamkeit. Sie zieht es jedoch ans Meer und ihn in die Berge. Es gehört zu dieser Wertkultur, gemeinsam Lösungen zu finden, die für beide stimmen. Dies gilt gleichermaßen für das Miteinander in Unternehmen.

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… und der Kenntnis weltweiter Entwicklungen

Jedes Unternehmen ist von weltweiten Entwicklungen betroffen und somit auch meine Führungsarbeit. Ich will ja im Hier und Jetzt verantwortungsbewusst handeln.

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Die wichtigsten weltweiten Entwicklungen:

  • Klimawandel
  • Gleichberechtigung der Interessen (Recht auf wirtschaftliches Wachstum aller Nationen)
  • Migration und Flüchtlingsströme
  • Technologische Entwicklung
  • Verstädterung
  • Konnektivität (Verbindende Infrastrukturen in Transport, Energie und Kommunikation)
  • Welthandel
  • Kapitalismus (hier als abzulösende Wirtschaftsform)

Am Beispiel Kapitalismus zeigt sich, wie diese Entwicklungen meine Arbeit schon heute beeinflussen.

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Beispiel Kapitalismus

Hohe Kindersterblichkeit und eine Lebenserwartung von 28 Jahren lassen Englands Textilherstellung ab 1750 neue Wege einschlagen, auf Maschinenkraft setzen. Das Pro-Kopf-Einkommen beginnt erstmals zu steigen. In der Nachkriegszeit nach 1950 explodiert das Wirtschaftswachstum. Nun stößt es an Grenzen, etwa durch die Verknappung von Rohstoffen und die Auswirkungen auf die Umwelt. Wir müssen daher – unter Vermeidung schwerer Wirtschafts- und Gesellschaftskrisen – in eine andere Wirtschaftsform finden. Unser Verständnis von Arbeit wird sich ändern und die Sozialsysteme werden neu gedacht werden müssen. Noch tut sich wenig, trotz wachsender Unruhe.

Kenne ich die Wesenszüge der obenstehenden Entwicklungen, begreife ich übergeordnete Zusammenhänge besser und kann meine Arbeit darauf ausrichten.

Neue Grundhaltung …

Die „Grundhaltung Konkurrenz“ wird durch die „Grundhaltung Kooperation“ abgelöst. Es geht um gekonntes Miteinander unterschiedlichster Personen in verschiedensten Situationen. Öffnet sich mein Unternehmen auch gegenüber anders geprägten Marktteilnehmern, können neue Denkweisen und Arbeitsformen die Folge sein. Die personenorientierte Führung wird noch wichtiger, wobei die aufgabenorientierte nicht vernachlässigt werden darf.

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Die Personen-Aufgaben-Matrix. (Grafik: Schiller)

… erfordert mehr Wissen über andere

Jedes Unternehmen hat eine Persönlichkeit, eine eigene Kultur. Neben der eigenen muss man auch die der Kooperationspartner und selbst weiterer Marktteilnehmer kennen, wozu sich die nachstehende Pyramide anbietet. Die Werte bilden den Kern der Persönlichkeit, die Mission beschreibt den Unternehmenszweck, die Vision das zu erreichende Bild der Zukunft und die Strategie beschreibt den Weg dorthin.

Die Pyramide der unternehmerischen Orientierung. (Grafik: Schiller)

Diese Pyramide spiegelt die beiden Führungsinstrumente Leitbild (Werte, Mission, Vision) und Strategie wider. Deren Hauptaussagen bestimmen mein Verhalten und Handeln. Vertiefte Kenntnis meiner Kooperationspartner kann zu neuen Wettbewerbsvorteilen führen.

Als drittes Führungsinstrument kommen die ebenso wichtigen Funktionsbeschreibungen hinzu. Funktionen sind wissensbasierte Tätigkeitsbündel innerhalb eines Unternehmens. Eine Person kann gleichzeitig dieselbe Funktion in mehreren Bereichen/Projekten haben oder mehrere Funktionen in ein und demselben Bereich/Projekt. Funktionen müssen unternehmensspezifisch sein und als Funktionsträger entwickle und gestalte ich die eigene Funktion gleich selbst. (Der neuere Begriff „Rolle“ bezieht sich auf die personenorientierten Aspekte einer Funktion.)

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Selbstführung vor Teamführung …

Führungsarbeit wurzelt in der Fähigkeit der Selbstführung. Erst ein Handeln aus innerer Ruhe heraus erlaubt, dauerhaft agil und leistungsfähig zu sein. Gute Selbstführung führt zu guter Teamarbeit. Als Führungskraft weiß ich, mein Wissen einzubringen. Dazu ein weiteres Beispiel:

Jetzt rede ich!

Eine Mitarbeiterin würde sich in der wöchentlichen Abteilungssitzung gerne regelmäßig zu Wort melden, wagte es jedoch noch nicht. Nächste Woche werden zwei ihr wichtige Themen besprochen. Sie schreibt sich in Stichworten auf, was sie dazu sagen will, lernt die ersten Sätze auswendig. Die Mitarbeiterin stellt sich die kommende Sitzung im Ablauf vor und weiß genau, wann sie sich melden wird. Sie spielt das Ganze für sich durch, bis sie sich gut und sicher fühlt.

Trotz Herzklopfen meldet sie sich diesmal zu Wort und legt los. Der Damm ist gebrochen und sie redet unbeschwert weiter, worauf sich ein Dialog entwickelt. Die überraschten und zustimmenden Blicke spornen sie zusätzlich an. Hätte sie plötzlich nicht weitergewusst und geschwiegen, wäre das Gespräch von den anderen sicher fortgeführt worden.

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Was dem einen schwerfällt, fällt dem andern leicht, weshalb ich meinem eigenen Lernpfad folge und mich nicht ständig mit andern vergleiche.

… Grundsätzliches vor Speziellem

Scheitern Führungskräfte und Unternehmen, begehen sie meist grundlegende Fehler. Was nutzt es, wenn der beste Pizzabäcker der Stadt zu sein, wenn mich niemand kennt?! Mangelndes Spezialwissen lässt sich in der Regel mit überschaubarem Schaden beheben.

Kommunizieren, Gestalten, Verhandeln …

Jedes Unternehmen kennt sein eigenes Set an Grundfähigkeiten. Kommunizieren, Gestalten und Verhandeln gehören immer dazu, weshalb ich mich darin laufend weiterentwickeln muss. Sie haben großen Einfluss auf meine Führungsleistung.

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… Lernen, Leisten, Wirken

Wird das gekonnte Zusammenspiel von Lernen, Leisten und Wirken zur Grundhaltung, folgen unternehmerische Beweglichkeit und Innovationskraft.

  • Lerne, zu lernen und nimm dir Zeit dafür. Verstehe die einzelnen Schritte eines Lernvorgangs und ihr Zusammenwirken. Teams müssen regelmäßig Lernphasen einschalten, um gemeinsam besser zu werden.
  • Leiste mit klarem Ziel vor Augen. Was bezweckt die zu leistende Aufgabe? Wie fügt sie sich in den größeren Bezugsrahmen ein?
  • Wirke stark, indem du deine Energie mit Bedacht einsetzt. Erhöhte Effizienz macht deine Arbeit schneller und erhöhte Effektivität lässt dich Ziele besser erreichen.

Lernen, Leisten und Wirken sind Kulturprozesse, die Zeit brauchen. Ein ständiges Drehen an der Leistungsgrenze durch getriebene Führungskräfte, womöglich ohne klare Zielvorstellungen, verfehlt die Anforderungen an eine zukunftsgerichtete Führung.

Also los!

Mit meiner Führungsarbeit will ich das Richtige tun und richtig umsetzen. Also los und viel Erfolg!

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