
Ein Studium kann jungen Menschen verschiedenen Zwecken dienen: Die einen wollen einfach nur einen Beruf erlernen. Irgendwas studieren, das einem liegt. Und dann mal schauen, wo die Reise hinführt. Andere wollen das tun, was sie seit Jahren mit großer Leidenschaft tun. Sie studieren Musik, Malerei oder Fotografie und schlagen bisweilen den Weg in die bildenden Künste ein. Dann gibt es die Neugierigen. Die Forschergeister, die in die Wissenschaft wollen, um spannende Rätsel des Lebens zu lösen. Andere wollen helfen und gehen in die Medizin. Und dann gibt es auch noch die, die von Anfang an sagen: „Ich will ein Unternehmen gründen!“
Beste Gründer-Uni in Deutschland: Die TU München führt Rankings seit Jahren an

Studenten der Technischen Universität München. Sie zählt zu den besten Gründer-Unis in Deutschland (Foto: dpa)
Während sich über die letzten Jahrhunderte renommierte Kunsthochschulen oder Wissenschaftsschmieden entwickelt haben, sind ausgezeichnete Gründer-Unis vielen Schulabgängern bisweilen noch recht unbekannt. Klar, es gibt die berühmten privaten Eliteschulen, wie die Frankfurt School of Finance und Management oder die ESCP Europe Berlin, die sowohl mit exzellenten Studiengängen als auch dem Zugang zu einem weitreichenden Alumninetzwerk punkten. Diese Unis haben sich darauf spezialisiert, ihren Studenten nicht nur betriebswirtschaftliches Rüstzeug beizubringen, sondern aus ihnen starke Führungsfiguren zu machen.
Die Kosten an diesen Hochschulen sind jedoch beträchtlich. Mit 12.000 bis 20.000 Euro müssen Eingeschriebene pro Jahr rechnen. Wem das nötige Kleingeld fehlt, der orientiert sich deshalb eher an staatlichen Universitäten. Und die machen gar keine schlechte Figur. Vor allem eine Universität macht immer wieder von sich reden – die TU München. Die Technische Universität führt regelmäßig relevante Rankings an. So geschehen 2011 im Schmude-Ranking, 2016 im Gründungsradar des Stifterverbandes und erneut im Startup-Monitor 2018. Die TU München schaffe gute Bedingungen für Gründer, heißt es einhellig.
„Die Top-10 der deutschen Hochschulen haben zusammen rund 21 Prozent der Gründer ausgebildet.“
Und das ist kein Zufall. Interessierte erfahren, dass die Technische Universität es sich zum Ziel gesetzt hat, eine der „erfolgreichsten Gründer-Universitäten Europas“ zu sein. Möglich wird das unter anderem durch eine umfangreiche Gründerberatung. „Wer gute Ideen aus der Forschung unternehmerisch in den Markt bringen will, findet an der TUM in allen Phasen der Gründung kompetente Beratung und Begleitung“, heißt es auf der Webseite der Universität. Mit dem An-Institut „Unternehmertum“ haben die Bayern im Jahr 2002 zudem eines der größten universitären Zentren für Innovation und Gründung aufgebaut.
Die rechtlich selbstständige Einrichtung identifiziert aktiv innovative Technologien und initiiert neue Geschäftsideen durch die systematische Vernetzung von Talenten, Technogien, Kapital und Kunden. Mit jährlich über 1.000 Teilnehmern in Seminaren, Vorlesungen und Programmen sowie der Anwesenheit von 50 wachstumsstarken Startups wird das, was der Volksmund gemeinhin als Unternehmergeist bezeichnet, nicht nur gefördert, sondern regelrecht angefixt. Ein Blick in die deutsche Startup-Szene zeigt, das besonders viele Gründer ihren Abschluss an der TU München gemacht haben.
Top-10 der besten Gründerunis in Deutschland – laut dem Startup-Monitor 2018

Laut dem Startup-Monitor 2018 haben 2,4 Prozent der 3.700 befragten Gründer ihren Abschluss an der RWTH Aachen gemacht. (Foto: dpa)
Der kürzlich veröffentlichte Startup-Monitor 2018 hat beispielsweise Daten von rund 1.550 Startups, 3.700 Gründern sowie 17.600 Beschäftigten ausgewertet. Die TU München landet unter den Hochschulen auf dem ersten Platz. Von den befragten Gründern haben 3,7 Prozent ihren Abschluss dort gemacht. Das mag zunächst nicht viel klingen. Doch der Wert spiegelt die Höchstmarke wieder. Die Top-10 der deutschen Hochschulen haben zusammen laut der Monitor-Umfrage rund 21 Prozent der Gründer ausgebildet. Auf Platz zwei steht das Karlsruher Institut für Technologie (2,6 Prozent). Platz drei sichert sich die RWTH Aachen (2,4 Prozent).
Ein weiterer wichtiger Teil der Studie zeigt zudem, dass ein Hochschulabschluss zum Gründen in der Regel unbedingt dazugehört – 19,2 Prozent haben einen Bachelor, 23,9 Prozent ein Diplom, 25,4 Prozent einen Master und 13,3 Prozent eine Promotion. Überragende 81,7 Prozent haben somit einen akademischen Hintergrund. Fachlich bleibt es übrigens bei den zwei großen Disziplinen: 40,9 Prozent stammen aus den MINT-Fächern (Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Technik) und 41,3 Prozent haben einen Abschluss im Bereich BWL, VWL oder etwas Vergleichbarem. Der Grad und die Art der Bildung spielen also eine große Rolle.
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„MINT-Fächern (Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Technik)“
Ingenieurwissenschaften und Technik ist das selbe. Das I in MINT steht für Informatik ;)