Starfield bekommt auf Steam negative Bewertungen – und Bethesda reagiert sonderbar
Aus dem gehypten Spiel Starfield wurde recht zügig ein Spiel mit sehr durchwachsenem User-Feedback. Besonders die Geschichte, die Eintönigkeit der Spielwelt und auch die immer wieder auftretenden Bugs werden von Spielerinnen und Spielern moniert. Für ein Spiel mit gigantischer Werbekampagne und einem hohen Produktions-Budget kein erfreuliches Ergebnis.
Bethesda, das Studio hinter dem Spiel, greift daher nun zu einer recht ungewöhnlichen Maßnahme, um den Ruf des Spiels zu korrigieren. Eine Maßnahme aber, die unter Gamern eher argwöhnisch betrachtet wird.
Starfield auf Steam
Die Lage von Starfield auf Steam ist wie folgt: Aktuell hat das Spiel knapp 125.000 Rezensionen insgesamt – davon sind gut 40.000 negativ. Insgesamt kommt das Spiel damit auf einen „ausgeglichenen“ Rezensions-Mittelwert. Für ein Spiel dieses Kalibers keine sonderlich gute Auszeichnung. Laut SteamDB liegt der Höchstwert an gleichzeitig spielenden Usern bei 330.723. In den letzten 24 Stunden jedoch nur bei 20.091.
Starfield steht aktuell also nicht gut da. Die User-Bewertungen sind eher abschreckend, die Spielerzahlen sind deutlich gefallen. Eine Maßnahme, um dieser Situation Herr zu werden, ist es sicherlich, das Spiel konstant mit Updates zu versehen und den Kritiken der Spielerinnern und Spieler somit zu begegnen. Genau das tut Bethesda auch.
Eine andere Maßnahme scheint es aber zu sein, die negativen Rezensionen auf Steam nicht einfach so stehen zu lassen, sondern auf sie zu antworten. Und das macht Bethesda seit einigen Wochen nun recht fleißig.
Zurechtweisungen statt Einsicht
Das Sonderbare daran ist jedoch, dass der Kritik in diesen Antworten vor allem widersprochen wird. Üblich ist, dass das Community-Team eines Studios auf Kritik reagiert, indem versprochen wird, dass die Kritik weitergeleitet wird und man bemüht sei, daran zu arbeiten.
Bethesda aber geht einen anderen Weg. Eine Kritik etwa wendet sich gegen die Tatsache, dass auf Planeten in Starfield nur mit der Schnellreise-Funktion gelandet werden kann. Es ist also nicht möglich, dass Spieler und Spielerinnen manuell auf der Überfläche landen – obwohl das in Promo-Material vor dem Release zumindest stark suggeriert wurde.
Ebenso wird die Eintönigkeit auf den Planeten moniert. „Die Erkundungen in Starfield zielen darauf ab, bei den Spielern ein Gefühl der Kleinheit hervorzurufen und ihnen das Gefühl zu geben, überwältigt zu sein. Du kannst weiterhin Welten finden und erkunden, die über nützliche Ressourcen oder versteckte Außenposten verfügen, die du durchsuchen kannst“, schreibt Bethesda darauf.
An anderer Stelle heißt es: „Einige der Planeten von Starfield sind so konzipiert, dass sie leer sind – aber das ist nicht langweilig“. Oder: „Es gibt noch so viel mehr als die Hauptmissionen zu erkunden, wenn du meinst, dass das Spiel langweilig wird!“
Gamer sind verärgert
Größtenteils handelt es sich um Erklärungen, denen sich Spielerinnen und Spieler, die Starfield mehr als fünf Stunden gespielt haben, bereits bewusst sein dürften. Anstatt die Kritikpunkte anzuerkennen, scheint es Bethesda also eher darum zu gehen, diese als inkorrekt darzustellen und die Spieler und Spielerinnen aufzufordern, einfach anders zu spielen.
Auf Reddit oder in Gaming-Foren wie Resetera werden diese Antworten eher kritisch aufgenommen. Die Erklärungen werden als Ausflüchte gedeutet und teils sogar als anmaßend, da Gamern erklärt würde, dass sie das Spiel falsch spielten.
Die Idee, kritischen Kommentaren den Hintergrund der Entwicklung des Spiels zu vermitteln, mag zunächst nicht schlecht sein. Doch scheint die Ausführung bei den Usern selbst nicht gut anzukommen. Eine geglückte Marketing-Maßnahme, um den Ruf des Spiels zu retten, sind diese Steam-Kommentare bisher also nicht.