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Mehrere Billionen Dollar futsch: Was den Börsencrash vom 5. August wirklich ausgelöst hat

Am 5. August 2024 rutschten Aktien, ETFs und Kryptowährungen weltweit ins Minus – mehrere Billionen US-Dollar an Börsenwert wurden vernichtet. Der Auslöser soll eine Anhebung des Leitzinses in Japan auf gerade einmal 0,25 Prozent gewesen sein.

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Finanzkonstrukt soll Börsencrash ausgelöst haben. (Foto: Shutterstock/insta_photos)

Am Montag, dem 5. August, verloren Aktien, ETFs und Kryptowährungen wie Bitcoin zum Teil deutlich zweistellig an Wert. Die Aktienindizes DAX, Dow Jones, S&P 500 sowie Nasdaq gaben innerhalb eines Tages zwischen zwei und 3,5 Prozent nach. Mehrere Billionen Dollar wurden so – auf dem Papier – auf einen Schlag vernichtet.

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Börsencrash vernichtet Billionen Dollar

Zunächst galten Rezessionsängste in den USA, hervorgerufen durch schwache Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten, als Hauptgrund für die Talfahrt an Börsen und Kryptomärkten. Enttäuschende Zahlen im Tech-Bereich dürften den Kurssturz noch verstärkt haben.

Auslöser war aber wohl ein anderes Ereignis, wie heise.de berichtet. Demnach sorgte nach jahrelanger Niedrigzinspolitik in Japan ausgerechnet eine minimale Leitzinserhöhung auf nur 0,25 Prozent für Panik unter den Börsianer:innen.

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Yen Carry Trade: Komplexes Finanzkonstrukt

Das hängt mit einem komplexen Finanzkonstrukt zusammen, das sich aufgrund der Nullzinsen in Japan entwickelt hatte, der sogenannte Yen Carry Trade. Über Jahre hinweg scheinen japanische Regierung und Pensionsfonds sowie westliche Investor:innen hier vermeintlich kostenlose Gewinne einstreichen können.

Allerdings nur, solange die Voraussetzungen gestimmt haben. Die bestanden in nahezu zinslosen Krediten in Japan, die in Yen aufgenommen wurden. Das Geld wurde dann in US-Dollar getauscht, um Staatsanleihen, ETF-Anteile und Aktien zu kaufen, wie heise.de ausführt.

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Bringt die Rendite der Anlagen in US-Dollar höhere Gewinne als die Zinskosten für den Yen-Kredit – was über Jahre hinweg so war –, entsteht ein Gewinn für die Finanzprofis. Zudem ließ sich auch mit dem fallenden Yen-Kurs Geld machen, weil so die Rückzahlung der Kredite noch günstiger wurde.

Leitzinsanhebung sorgt für Kursrutsch

Die angekündigte Anhebung des Leitzinses auf 0,25 Prozent hat dieses Finanzkonstrukt jetzt offenbar ins Wanken gebracht. Die Talfahrt des Yen endete, der Wert des Dollars gegen den Yen sank innerhalb weniger Tage um acht Prozent. Das übersteigt die Renditen etwa von Staatsanleihen.

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Die Furcht vor weiteren Kurssteigerungen des Yen soll Investor:innen zudem dazu gebracht haben, ihre Anlagen in ETFs und Aktien zu investieren, um US-Dollar in Yen zu tauschen. Verstärkt wurde der Crash dann durch sogenannte Stop-Loss-Verkäufe und Wetten auf sinkende Kurse.

Wie gefährlich ist der Yen Carry Trade?

Neben dem „Cocktail der Unsicherheit“, etwa Rezessionsängste in den USA und Sorgen vor einem Flächenbrand im Nahen Osten, sollten Anleger:innen auch mögliche weitere Kursrutsche durch die Auswirkungen des Yen Carry Trade im Auge haben. Denn noch ist nicht klar, wie viel Geld Investor:innen in dieses Konstrukt gesteckt und wie viele Anlagepositionen schon aufgelöst wurden.

Was ihr über aktive ETF wissen müsst Quelle: K. Unshu / Shutterstock

Schätzungen zufolge sollen mindestens eine Billion Dollar geflossen sein. Die Deutsche Bank sprach Ende 2023 von bis zu 20 Billionen Dollar. Der Yen Carry Trade könnte also in den kommenden Wochen weitere Turbulenzen auslösen oder zumindest befeuern.

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