Bis zu 27 Stunden Unterschied: So verschieden ist die Internetnutzung in den Bundesländern

Egal, ob in der Bahn auf dem Smartphone, auf der Arbeit oder vor dem Smart-TV: Das Internet ist Teil jeder Faser unseres Alltags. Die Zahlen zur Internetnutzung in Deutschland sind also nicht überraschend: 69 Stunden pro Woche verbringen wir durchschnittlich im Internet. Digital Natives, also die Generationen, die 1981 oder später geboren wurden, surfen durchschnittlich sogar 85 Stunden pro Woche.
Doch ein wachsender Anteil der Deutschen empfindet die Internetnutzung als zu intensiv. 17 Prozent wollen die private Onlinezeit verringern.
Insgesamt sind die Durchschnittszahlen schon gesunken. 2023 verbrachten die Deutschen noch 71,1 Stunden im Internet, wie die Postbank Digitalstudie 2024 zeigt. Dafür hat das Unternehmen 3.171 deutsche Einwohner:innen befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im zehnten Jahr in Folge, wie sich die Digitalisierung entwickelt.
Das sind die beliebtesten Geräte
Am meisten nutzen die Deutschen das Internet mit 85 Prozent über das Smartphone – umgerechnet sind das 24 Stunden pro Woche. Danach folgt der Laptop mit 67 Prozent und 11,5 Wochenstunden. 47 Prozent der Befragten nutzen einen Desktop-PC. Der Smart-TV wird 9,6 Stunden pro Woche zum Surfen genutzt, das Tablet 5,7 Stunden.
Auch smarte Sprachassistenten werden beliebter: 21 Prozent der Befragten verwenden sie inzwischen. Im Vorjahr waren es nur 17 Prozent.

Am meisten nutzen wir das Smartphone, wenn wir im Internet unterwegs sind. (Bild: Postbank).
Auch in den einzelnen Bundesländern hat sich einiges verändert. Während 2023 Berlin mit 76,5 Stunden noch auf dem zweiten Platz stand, hat das Bundesland in diesem Jahr die Nutzungszeit um über zehn Stunden reduzieren können. Um über 17 Stunden hat Baden-Württemberg seine Internetnutzung reduziert. In diesem Jahr liegt das südwestliche Bundesland mit 56,2 Stunden auf dem letzten Platz.
Mehr Zeit im Internet verbringen dagegen die Menschen in Rheinland-Pfalz: Während das Bundesland im letzten Jahr mit 57 Stunden pro Woche auf dem letzten Platz war, liegt es dieses Jahr mit 75 Stunden auf dem dritten Platz. Auch Brandenburg hat bei der Internetnutzung noch einmal zugelegt und sichert sich mit 82,9 Wochenstunden die Spitzenposition.
Zu viel im Internet?
Nicht alle sind mit ihrer Internetnutzung zufrieden. 17 Prozent der Befragten wollen ihre Internetnutzung einzuschränken. 36 Prozent von ihnen möchten weniger online shoppen. Zudem wollen 19 Prozent der Befragten Videocalls reduzieren. Das Binge-Watching soll aber bleiben: Nur noch 18 Prozent wollen weniger streamen – im Vorjahr waren es noch 29 Prozent. Top-Nennung bleibt dagegen der zeitweise Verzicht auf Social Media, den wie im Vorjahr 40 Prozent anstreben.
12 Prozent der Befragten wollen dagegen gar keinen Digital Detox, sie wollen ihre digitalen Aktivitäten sogar weiter steigern. So hat jede zweite Person aus dieser Gruppe den Wunsch, Dinge unabhängig von Geschäftszeiten zu erledigen. Der Zuwachs an Flexibilität ist für 58 Prozent der Älteren, aber nur für 39 Prozent der Jüngeren entscheidend. An zweiter Stelle steht der Wunsch, mit Menschen Kontakt zu halten, die man nicht so einfach persönlich treffen kann. 51 Prozent der ab 40-Jährigen sind dieser Meinung und 44 Prozent der Digital Natives.
Offline gehen
Viel Zeit abseits des Internets wollen 37 Prozent der Befragten für andere Dinge nutzen – vor allem die Älteren. In der Gruppe der ab 40-Jährigen äußerten 45 Prozent den Wunsch nach mehr Aktivitäten abseits des Internets; bei den 18- bis 39-Jährigen waren es 32 Prozent.
Gesundheitliche Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle: 34 Prozent möchten ihre Internetnutzung reduzieren, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden (2023: 30 Prozent). Fast ebenso viele (31 Prozent) wollen Freund:innen und Familie häufiger persönlich treffen. Auch weniger Multitasking, weniger Ablenkung sowie die Steigerung von Konzentrationsfähigkeit und Produktivität sind wichtige Argumente. 26 Prozent wollen nicht mehr ständig erreichbar sein (2023: 21 Prozent). Dieser Wunsch ist bei den ab 40-Jährigen (31 Prozent) deutlich stärker ausgeprägt als bei den Jüngeren (23 Prozent).