
Mit einem Umsatz von rund 559 Milliarden US-Dollar im letzten Geschäftsjahr ist Walmart zumindest umsatztechnisch noch vor Amazon, einem der größten Konkurrenten der Einzelhandelskette. Zu lange hatte Walmart den Onlinehandel verschlafen, holte in den letzten Jahren allerdings auf. Mit den Zukäufen von jet.com und dem indischen E-Commerce-Portal Flipkart hat sich Walmart mittlerweile auch international stark positioniert.
Zwar ist der Erfolg von jet.com ausgeblieben, dennoch konnte Waltmart Erkenntnisse sammeln, um den eigenen Onlineshop unter walmart.com zu stärken. Zudem soll die Weiterleitung von jet.com auf den Walmart-Shop die Marke stärken. Waltmart hatte den Schritt ins Internet lange Zeit verpasst und konnte sich nicht gegen Onlinehändler wie Amazon behaupten.
Werden Kryptowährungen ebenso wichtig wie das Internet?
Krypto-Adoption sehen viele Anhänger von Kryptowährungen als ein absolutes Muss an. Andere Unternehmen sind hier weiter als Waltmart. Tesla und Microstrategy haben bereits mehr als eine Milliarde Dollar in Bitcoin investiert. Durch Kursgewinne haben beide Konzerne bereits enorme Renditen erzielen können. Noch wichtiger aber: Die Blockchain bietet technisch viele Möglichkeiten; sei es als Zahlungsmittel oder als Grundlage für Smart Contracts und dezentrale Anwendungen.
Immer mehr Großkonzerne wie Apple, Amazon und jetzt auch Walmart erkennen inzwischen das Potenzial von Kryptowährungen. Die Unternehmen haben Stellenausschreibungen inseriert und suchen nach Führungskräften mit Blockchain-Expertise. Gerade Unternehmen wie Apple oder Amazon sind darauf bedacht, neue Felder zu begehen. Walmart scheint das in diesem Fall genauso zu sehen. Die Angst, etwas zu verpassen, ist in der Kryptowährungsbranche offenbar sehr groß. Ob diese Sorge Walmart treibt, ist nicht klar. Sicher ist aber, dass der US-Riese jetzt auf einen Aspekt setzt, der ihn von anderen Krypto-Pionieren unterscheidet: den stationären Handel.
Bitcoin-ATMs zur Massenadoption
Mit mehr als 100 Millionen Kunden weltweit pro Woche hat Walmart Möglichkeiten, die reine Internetanbieter nicht haben. Denn Walmart kann auch Menschen, die wenig mit Technik und dem Internet zu tun haben, die Thematik rund um Bitcoin näherbringen. Bis zu 8.000 Bitcoin-Automaten möchte der Konzern in seinen Filialen aufstellen. Das Pilotprojekt umfasst 200 Kioske.
Die Bitcoin-Automaten werden dabei in Zusammenarbeit mit Coinstar und der Krypto-Exchange Coinme zur Verfügung gestellt. Neben der hohen Gebührenstruktur von insgesamt bis zu elf Prozent – an denen sicherlich auch Walmart mitverdienen kann – hilft es vor allem bei der Einschätzung, wie wichtig Kryptowährungen im Einzelhandel sein könnten.
Zwar ist mit einem Bitcoin-Automaten nicht der direkte Kauf von Produkten im Geschäft möglich, dennoch kann Walmart das Bitcoin-Interesse im stationären Handel messen. Vor allem stellt Walmart den Bitcoin damit in einem besseren Licht dar. Lange Zeit war der Bitcoin nur etwas für technisch visierte Leute und – zumindest laut Kritikern – für Kriminelle.
Man kann einen Bitcoin nicht in der Hand halten, die Anonymität sorgt bei Skeptikern stets für Unruhe. Bitcoin ist allerdings pseudoanonym und obwohl der Bitcoin nur virtuell existiert, bringt Walmart den Kryptowährungssektor in den Alltag vieler Menschen. Man kann davon ausgehen, dass Walmart bereits jetzt weitere Pläne im Kryptowährungssektor hat und hierfür den passenden Augenblick abwartet. In der Zwischenzeit ist der Bitcoin-Automat in der Filiale der perfekte Ansatz, um schon jetzt den Bitcoin bei Walmart anzubieten – wenn auch nicht als Zahlungsmittel.