Anzeige
Anzeige
News

„Bitcoin wird Bargeld niemals ersetzen“: Bundesbank hält nichts von Krypto

In einem Interview hat das Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz Bitcoin-Reserven seitens der deutschen Notenbank abgelehnt. Darüber hinaus gab er Einblicke in die Planung des E-Euro.

Von BTC ECHO
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

(Foto: Shutterstock)

Nachdem die Bundesbank Anfang März verkündet hatte, infolge der Corona-Pandemie erstmals seit 1979 keine Gewinne erwirtschaftet zu haben, lehnte die deutsche Zentralbank nun den Aufbau von Bitcoin-Reserven in einem Website-Beitrag ab. Konkret handelt es sich dabei um ein Interview mit Vorstandsmitglied Burkhard Balz.

Dabei kritisiert Balz Kryptowährungen als „hochspekulative Assets“, die sich weder als Zahlungsmittel noch als Wertspeicher eigneten. So erfülle vor allem Bitcoin die Geldfunktion überhaupt nicht. Auch der Vergleich mit Gold sei falsch, da das Edelmetall einen inneren Wert besitze, der sich über Jahrhunderte erhalten habe. Gold biete zu jeder Zeit Sicherheit und Liquidität, Bitcoin könne da nicht mithalten. Aus diesen Gründen halte es Balz für äußerst unwahrscheinlich, dass die Bundesbank jemals Bitcoin-Reserven aufbauen werde.

Anzeige
Anzeige

Auf die Frage, ob bestimmte Kriterien, mit denen die Bundesbank Bitcoin und Co bemisst, nicht veraltet seien, antwortete das Vorstandsmitglied: „Sicher nicht. Es geht im Kern darum, dass die Menschen einer Währung vertrauen können. Nur wenn sie Vertrauen haben, bleiben die Preise auch stabil. Dieses Vertrauen herzustellen, ist die wichtigste Aufgabe der Zentralbanken.“

Inwiefern sich das Vertrauen in konventionelle Fiat-Währungen vom Vertrauen in Krypto-Assets unterscheidet, ließ Balz hingegen unbeantwortet. Für ihn sei jedoch klar, dass ein stabiler Geldwert essenziell für eine Volkswirtschaft sei. Bitcoin könne das mit seiner hohen Volatilität nicht zuverlässig gewährleisten. Das ändere sich auch nicht durch den Umstand, dass BTC auf einen kontinuierlichen Wertzuwachs zurückblicken könne. Es bleibe ein Spekulationsobjekt, bei dem bis hin zum Totalverlust alles möglich sei.

Anzeige
Anzeige

Bitcoin-Petition vom Tisch

Mit der klaren Haltung der Bundesbank gegenüber Bitcoin und Co ist wohl auch die Petition von Sven Hildebrandt vom Tisch. Gemeinsam mit Fabian Friedrich, dem Initiator der Blockchain Europe Conference, fordern sie die Bundesbank auf, neben Gold-Rücklagen auch Bitcoin-Reserven aufzubauen, da sich die Kryptowährung immer stärker als Gold 2.0 etabliere und viele Gold-ähnliche Eigenschaften besitze. So sei es durchaus naheliegend, seine Bestände mit dem digitalen Gold etwas zu diversifizieren.

Anzeige
Anzeige

Hildebrandt schlägt eine Bitcoin-Beimischung von ein bis fünf Prozent zu den anderen Reserve-Assets vor. Schließlich erkennt auch er die hohe Volatilität von Bitcoin an. Mit BTC-Echo hatte er sich im Interview ausführlich über die Petition unterhalten. Hildebrandts Hoffnungen dürften sich mit den jüngsten Äußerungen der Bundesbank jedoch zerschlagen haben – vorerst zumindest.

Bundesbank lässt Entscheidungszeitraum für E-Euro durchblicken

Neben der Kritik am Bitcoin ließ das Vorstandsmitglied der Bundesbank auch seine Meinung zu den digitalen Währungsplänen der EZB durchblicken. Seiner Ansicht nach biete eine einheitliche digitale Zentralbankwährung im Euroraum den Vorteil, dass Bürger ihre Forderungen direkt an das Eurosystem richten könnten. Jedoch könnten Geschäftsbanken durch die Einführung eines E-Euro nur noch eine Nebenrolle spielen.

Anzeige
Anzeige

Aktuell sitzt Balz in der Arbeitsgruppe, die sich mit dem E-Euro befasst. Im Interview sagte er, dass aktuell noch über die Thematik beraten werde. Eine Entscheidung wolle der EZB-Rat dann im Frühsommer fällen. Darüber hinaus glaubt der Bankier, dass Bargeld nie ganz verschwinden werde. Es sei ein Wertaufbewahrungsmittel in Krisenzeiten und biete „ein Stück Freiheit“ in Zeiten, in denen der Bürger immer gläserner werde.

Autor des Artikels ist Daniel Hoppmann.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige