Bitcoin als Goldersatz? US-Analysten rechnen langfristig mit 146.000-Dollar-Kurs
Am Sonntag erreichte der Bitcoin sein bisheriges Allzeithoch, als der Kurs der Kryptowährung auf bis zu 34.800 Dollar kletterte, bevor es kurzzeitig bergab ging. Im Windschatten des aktuellen Hypes um den Branchenprimus stieg auch der Kurs der zweitgrößten digitalen Währung, Ethereum, fast auf Rekordniveau. Am Montag standen 1.170 Dollar zu Buche; im Januar 2018 ging es einst auf bis zu 1.300 Dollar hinauf. Die Preisschwankungen haben jetzt dafür gesorgt, dass es auch beim Krypto-Handelsvolumen zu neuen Rekordwerten kam.
Bitcoin-Spekulation treibt Handelsvolumen
Daten der britischen Analysefirma Cryptocompare zufolge belief sich das Handelsvolumen auf großen Krypto-Börsen innerhalb von nur 24 Stunden auf 68,3 Milliarden Dollar. Damit wurde ein neues Allzeithoch erreicht, wie Reuters schreibt. Zum Vergleich: Im Laufe des Jahres 2020 lag das tägliche Handelsvolumen im Schnitt bei 13,1 Milliarden Dollar. Für Beobachter steht außer Frage, dass die Zunahme des Handelsvolumens auf die extremen Schwankungen der Preise von Bitcoin und Co zurückzuführen ist. Damit können spekulative Händler viel Geld verdienen.
Kaum für Abkühlung dürfte da die Prognose der US-Großbank JP Morgan sorgen: Den Wall-Street-Analysten zufolge könnte der Bitcoin-Kurs künftig auf bis zu 146.000 Dollar steigen, wenn die Digitalwährung die Rolle von Gold als sicherer Hafen einnähme. Der Wandel hat den Analysten zufolge schon begonnen. Zuletzt seien etwa sieben Milliarden Dollar an Investitionen vom Gold weggeflossen. Der Bitcoin-Trust des Fondsmanagers Grayscale wiederum soll zuletzt drei Milliarden Dollar an Kapital eingenommen haben.
Bitcoin könnte die Rolle von Gold übernehmen
Der Wert von 146.000 Dollar werde allerdings erst erreicht, wenn Privatanleger dem aktuellen Goldvermögen entsprechende Investitionen in die Kryptowährung unternähmen. Allerdings könnte der aktuell noch auf spekulativem Handel beruhende Krypto-Hype den Bitcoin-Kurs durchaus auf einen Wert von 50.000 bis 100.000 Dollar treiben – allerdings wäre dies nicht nachhaltig. Damit der Bitcoin dauerhaft als sicherer Anlagehafen dienen könne, müsse zuerst die Volatilität aus dem Markt verschwinden, so die JP-Morgan-Analysten.
Bis vor 1 – 2 Jahren waren ja Gold als auch Bitcoin tot geglaubt und die Kurse dümpelten eher vor sich hin. Das Totgeglaubte länger leben, konnte Mitte 2020 beim Gold beobachtet werden und jetzt seit Ende 2020 ist das auch bei Bitcoin zu beobachten. Der Goldpreis und der Bitcoin-Preis sind enorm angezogen. Doch ob Bitcoin jetzt Gold ablösen wird, ist doch noch fraglich. Die Regulierungswut der Nationalbanken wird sich auf kurz oder lang auch auf den Bitcoin auswirken und kann dann zu einem sehr schnellen und starken Einbruch führen. Einige Finanzexperten warnen ja auch vor einem Totalverlust bei Bitcoin. Gold hingegen wird nie auf null fallen und immer seinen Wert beibehalten. Ich glaube, es kommt wie immer auf eine breite Streuung bei der Geldanlage an. Ein Teil in Gold, einen Teil in Bitcoin, einen Teil in Aktien und einen Teil in Cash.