Auch über seine letzte Zeit als Professor am Massachusetts Institute of Technology und leitender Berater der MIT Digital Currency Initiative sagte Gensler:
Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass, obwohl es im Bereich der Kryptowährungen eine Menge Hype gab, die Innovation von Nakamoto real ist. Darüber hinaus war sie ein Katalysator für Veränderungen in den Bereichen Finanzen und Geld und könnte dies auch weiterhin sein.
Gensler ist kein unbeschriebenes Blatt in der Finanzbranche
Gensler ist bereits in der Finanzbranche bekannt. 2009 bis 2014, nach der globalen Finanzkrise, entwickelte er als Vorsitzender der Commodity and Futures Trading Commission (CFTC) Vorgaben zur Regulierung von Derivaten. Außerdem war er als Investmentbanker bei Goldman Sachs zwei Jahrzehnte lang ein wichtiges Mitglied des Biden-Übergangsteams, wo er an der Ausarbeitung von Plänen für die US-Finanzregulierungsbehörden beteiligt war.
Als Vordenker in der Finanzdienstleistungsbranche untermauerte Gensler in einer Ansprache trotz allem die kritische Bedeutung von Bitcoin für die zukünftigen Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte.
Nakamoto hat zwei Rätsel gelöst, die Kryptographen und andere Technologieexperten seit Jahrzehnten beschäftigt haben: erstens, wie man etwas von Wert im Internet ohne einen zentralen Vermittler bewegen kann, und zweitens, wie man die ‚doppelte Ausgabe‘ dieses digitalen Tokens verhindert.
Gensler besorgt um Anleger
Für Gensler sei das Hauptziel von Bitcoin die Schaffung einer privaten Form des Geldes, die ohne einen zentralen Vermittler wie Zentralbanken oder Geschäftsbanken funktionieren könne. Den Standard, den man für Geld als Rechnungseinheit, Wertaufbewahrungsmittel oder Tauschmittel benötigt, habe die Kryptowährung allerdings noch nicht erreicht.
„Krypto-Assets sind in erster Linie digitale, knappe Vehikel für spekulative Investitionen. In diesem Sinne kann man also sagen, dass sie hochspekulative Wertaufbewahrungsmittel sind.“
Das hört sich im Großen und Ganzen positiv an, denn Gensler erkennt Bitcoin und vor allem den Einfluss von Kryptowährungen auf die globalen Finanzmärkte an. Sorgen mache er sich jedoch weiterhin:
Ich mache mir Sorgen, dass eine Menge Leute zu schaden kommen.
Bitcoin-Kurs auf dem Weg in luftige Höhen
Der Bitcoin-Kurs selbst zeigt sich von solchen Aussagen unbeeindruckt und klettert auf der Leiter weiter ordentlich nach oben – und zwar auf Höhen, die in den letzten Monaten in weiter Ferne schienen.
Die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung erreichte am Montag die 50.000-US-Dollar-Schwelle – das letzte Mal, dass sich der BTC-Kurs auf diesem Level bewegte, war etwa Mitte Mai zu beobachten.
Quelle: Tradingview.com
Diese Preisbewegung folgt auf eine anhaltende allgemeine Markterholung, nach dem Bitcoin im Juli auf knapp unter 30.000 Dollar gefallen war.
Trotzdem muss man bedenken, dass nichts für immer steigen kann. Und auch hier muss man davon ausgehen, dass irgendwann eine Korrektur einsetzen wird. Positiv gestimmt darf man aber bleiben, denn diese Korrektur wird das bullische Gesamtbild wahrscheinlich kaum trüben.