Bitcoin unter Verkaufsdruck: Miner drücken BTC-Kurs
Nach dem Hürdenlauf der letzten Wochen scheinen die Bullen das virtuelle Börsenparkett zurzeit geräumt zu haben. Mit einem Minus von 1,5 Prozent im Tagesvergleich rutscht der Bitcoin-Kurs zu Redaktionsschluss auf 31.469 US-Dollar. Auf Wochensicht verliert die größte Kryptowährung knapp 13 Prozentpunkte.
Auch wenn Bitcoin seit knapp zwei Wochen im Konsolidierungsmodus Federn lassen musste, ist die Digitalwährung doch mehr als weich gefallen. Noch vor wenigen Monaten hat sich der Bitcoin-Kurs schließlich an der scheinbar unbezwingbaren Angstmarke von 10.000 Dollar abgearbeitet. Dass sich die Kryptowährung trotz der Abverkäufe wacker über der 30.000-Dollar-Marke hält, ist klar als Zwischenerfolg zu verbuchen. Der neu gewonnene Boden bildet ein stabiles Fundament für den nächsten Rallye-Abschnitt. Dem erhofften Ausbruch wirken jedoch aktuell Miner entgegen, die aufgrund der hohen Gewinnspanne Profite realisieren und ihre digitalen Goldbestände in Bares ummünzen.
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Bitcoin Miner üben Verkaufsdruck aus
Zu diesem Schluss kommt jedenfalls Ki Young Ju, CEO des Krypto-Analyse-Dienstleisters Cryptoquant. In einem Tweet erklärt er, dass Miner „in letzter Zeit eine ungewöhnliche Menge an Bitcoins“ bewegt hätten. Mit Blick auf den Miner’s Position Index scheine es, „dass sie seit 42k kontinuierlich Gewinne realisieren“. Diese Entwicklung bestätige Ju in seiner bearishen Haltung.
Der von Cryptoquant entwickelte Miner’s Position Index misst den „Bitcoin Outflow“ der Miner Wallets. Ein Wert von über zwei zeigt an, dass die Mehrheit der Miner Bitcoin veräußern. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, belegt der aktuelle MPI mit einem Wert von knapp über vier die Aussagen von Ju.
Seit November vergangenen Jahres steigt der MPI in Wellenbewegungen konstant nach oben. Die Ausschläge sind dabei mit Einsatz der Bitcoin Rallye größer geworden. Kein Wunder: Die Gewinnmarge steigt schließlich mit dem Bitcoin-Kurs. Dass Miner konstante BTC-Mengen veräußern, um Betriebskosten wie Stromversorgung, Wartungen und Mieten zu decken, ist nicht ungewöhnlich. Der drastische MPI-Anstieg in den letzten Wochen ist hingegen auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen.
Seit Mitte Dezember lag der MPI nicht mehr unter Null. Somit üben Miner seither einen permanenten Verkaufsdruck aus. Indem sie die Umlaufmenge durch BTC-Verkäufe erhöhen, halten sie die Bitcoin-Kursentwicklung immer wieder in Schach. Auch der von Bytetree entwickelte Miner’s Rolling Inventory (MRI) belegt dieses Verhalten. Der MRI setzt die Ausgaben der Miner ins Verhältnis zu den neu generierten Bitcoin. Mit aktuell 160 Prozent zeigt der Indikator an, dass Miner zurzeit mehr Bitcoin verkaufen, als sie minen.
Autor des Artikels ist Moritz Draht.
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