
Der Black Friday und andere Shopping-Events stehen in den nächsten Wochen an – und schon jetzt locken viele Unternehmen mit Preisreduzierungen. Doch was von den Schnäppchen sich überhaupt lohnt und wann Kund:innen mit den besten Preisen rechnen können, dazu hat sich die Preisvergleichsplattform Idealo Gedanken gemacht.
Dazu hat das Unternehmen die Preise der letzten Black-Friday- und Cyber-Week-Saison ausführlich analysiert. Immerhin zwei Drittel der analysierten Produkte waren am letztjährigen Black Friday günstiger als im Monat davor. Dabei lag die durchschnittliche Ersparnis bei 6 Prozent. Interessant auch ein Blick in die einzelnen Produktbereiche.
Da das Unternehmen diese Preisverläufe schon seit einigen Jahren jeweils mit einem Jahr Verzögerung unter die Lupe nimmt, lassen sich hier auch längerfristige Schlussfolgerungen ziehen. Doch der Reihe nach: Vier von zehn Verbraucher:innen in Deutschland gehen im Schnitt davon aus, zwischen 11 und 20 Prozent einsparen zu können. Auch wenn im vergangenen Jahr zwei von drei Produkten günstiger als im Vormonat waren, kam gerade einmal jedes zehnte Produkt auf Einsparmöglichkeiten von 20 Prozent oder mehr.
Florian Kriegel, Preisexperte bei Idealo, bestätigt dies: „Die Kunst besteht darin, diese aus der Fülle vermeintlicher Schnäppchen herauszufiltern. Meist beziehen sich die angepriesenen Rabatte auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, die mit dem tatsächlichen Marktpreis aber nichts zu tun hat.“ Am besten beobachte man den Preis des Wunschprodukts über einen längeren Zeitraum hinweg, um dann zu erkennen, ob ein aktuelles Angebot auch wirklich lohnend ist.
Viel Sparpotential: Ein Produktsegment sticht besonders heraus
Doch was ist wirklich günstiger am Black Friday und wie flexibel muss man dabei sein? Der Studie nach waren Elektronikartikel wie Fernseher oder Lautsprecher am stärksten reduziert. Dabei lag die durchschnittliche prozentuale Ersparnis bei rund 16 Prozent, auch bei Elektrorasierern und Fernsehern waren rund 13 Prozent drin. Eher aus dem Rahmen fallen die Adventskalender, bei denen es wenig verwundert, dass sie Ende November kurz vor Adventsstart um rund 16 Prozent billiger sind.
In absoluten Zahlen konnte man letztes Jahr vor allem bei E-Bikes (-239 Euro), Fernsehern (-171 Euro) und Systemkameras (-156 Euro) erstaunlich viel sparen. Zumindest für den Fall der E-Bikes dürfte das mehr denn je passen, da die Branche stark unter Druck steht und die Ware platzintensiv ist, sodass sie nicht sinnvoll bis zum Frühjahr eingelagert werden kann.
Am beliebtesten unter den Kund:innenanfragen bei Idealo waren in der Black Week 2023 Smartphones, Fernseher und Spielekonsolen, die aber (mit Ausnahme der bereits genannten Fernseher) nur um drei oder vier Prozent günstiger ausfielen.
Sparen können die Kund:innen aber auch hier, wenn sie entsprechend flexibel bei Farbe und Ausstattung sind und gegebenenfalls auch mit dem Vorjahresmodell leben können. Das beobachtet auch Kriegel: „Hohe Rabatte gibt es vor allem auf weniger naheliegende Produkte oder Produktausführungen. Wer sparen möchte, sollte zum Beispiel einen Blick auf Vorgängermodelle oder unüblichere Speicher- und Farbvarianten werfen.“
Der ganze Monat ist Schnäppchenmonat
Bestätigt hat sich aber auch einmal mehr die Erkenntnis, dass nicht erst zum Black Friday der Rotstift angesetzt wird – ganz im Gegenteil: Besonders gute Preis-Leistungs-Angebote gibt’s gerade bei Vorjahresmodellen, die spätestens in dieser Zeit im Abverkauf sind (und natürlich nur solange der Vorrat reicht, verfügbar bleiben. Das ist bei technischen Produkten vielleicht keine Option, wohl aber bei anderen Warengruppen wie Haushaltswaren oder Sportartikeln.
Immerhin etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) der von Idealo analysierten Produkte waren 2023 an einem anderen Tag im November günstiger zu haben als am Black Friday selbst. Deshalb sollten Verbraucher:innen, das bestätigt auch die Untersuchung von Idealo einmal mehr, bestenfalls jetzt mit der Recherche beginnen und entsprechende automatische Preiswecker stellen, was natürlich bei allen Preivergleichsportalen geht.
In einigen Warengruppen ist dies allerdings schwieriger als bei anderen. So können viele Preissuchmaschinen bei Bekleidung nicht gezielt nach einzelnen Größen den Preisalarm auslösen und in anderen Fällen erfolgt die Benachrichtigung mit etwas Zeitversatz. Ein weiteres Problem: In manchen Fällen sind Ebay-Angebote oder Angebote der Gebraucht-Technik-Plattformen nicht korrekt klassifiziert, sodass auch bei der Suche nach dem neuen Mobiltelefon Gebrauchtware den Preiswecker auslösen kann.