Black Friday: So viel günstiger waren Technikprodukte letztes Jahr wirklich

In wenigen Tagen findet mit dem Black Friday, dem Cyber Monday und der Cyber Week beziehungsweise Black Week wieder das große Shopping-Fest statt, das alljährlich das Weihnachtsgeschäft einläutet.
Auch wenn in diesem Jahr sowohl die Verfügbarkeit vieler Artikel eingeschränkt und das Kaufinteresse aufgrund der Verunsicherung der Kundschaft reduziert sein wird, rechnen Branchenexpert:innen mit zahlreichen guten Angeboten. Das Preisvergleichsportal guenstiger.de hat anhand vergleichbarer Daten des Vorjahres analysiert, wie gut die Angebote rund um das Schnäppchenfest wirklich ausfallen.
(Keine) Überraschung: Händler tricksten bei Vergleichspreis
Dazu nahm das Portal im vergangenen Jahr die Black-Friday-Deals zahlreicher Shops unter die Lupe und fand heraus, dass die tatsächliche Ersparnis mit durchschnittlich nur fünf Prozent weit unter dem angegebenem Sparpotenzial der Händler liegt. Bei den untersuchten Angeboten deklarierten Onlineshops stattdessen eine Ersparnis von im Schnitt 31 Prozent, da Händler oft mit zu hohen Streichpreisen werben.
Das ist die schlechte Nachricht – die gute ist: In Zukunft müssen Händler statt der bisherigen Mondpreise (etwa fiktive UVP, die der Hersteller so nie herausgegeben hat) als vorherigen Preis nun den niedrigsten Preis angeben, der innerhalb der letzten 30 Tage vor der Anwendung der Preisermäßigung verlangt worden ist. Übrigens ist auch die Praxis einiger Händler, den durchschnittlichen Preis der letzten 30 Tage zu nennen, nicht rechtens. Das sieht die sogenannte Omnibus-Richtlinie vor, aus der sich die Preisangabenverordnung (PAngV) ergibt.
Händler können somit nicht mehr mit künstlich hohen Vergleichspreisen werben, ohne eine Abmahnung der Verbraucherschützer oder eines Mitbewerbers zu riskieren. Dennoch sollten Verbraucher:innen genau die Preise vergleichen, denn häufig lassen sich Waren beim Mitbewerber, der mitzieht, um in entsprechenden Portalen gelistet zu sein, noch günstiger finden. Wichtig ist dabei aber, auch die Größe des Händlers und einen möglicherweise zu nutzenden Kundendienst im Blick zu behalten.
Auch wenn das Sparpotenzial damit also beim Black Friday nicht mehr so krass wirkt, können sich die Rabatte, wie guenstiger.de ermittelt hat, durchaus sehen lassen. Denn bei 68 Prozent der geprüften Schnäppchenware konnten Verbraucher tatsächlich sparen – hier lagen die Preise der Black-Friday-Angebote im Schnitt 14 Prozent unter denen der vorherigen Woche auf guenstiger.de.
Bei 22 Prozent der Stichproben mussten Käufer jedoch durchschnittlich 20 Prozent mehr Geld ausgeben als in der Vorwoche. Wiederum zehn Prozent der analysierten Deals kosteten genauso viel wie in der Woche zuvor.
Hohes Sparpotenzial bei Notebooks und Technikartikeln
Die beachtlichsten Sparmöglichkeiten fanden die Initiator:innen der Studie im vergangenen Jahr bei Notebooks, Tablets und PC-Zubehör (Computer). Hier zahlten Käufer im Black-Friday-Zeitraum im Schnitt immerhin 15 Prozent weniger als eine Woche zuvor im Onlinehandel. Werkzeug wurde derweil durchschnittlich zwölf Prozent preiswerter angeboten. Auch bei Haushaltsgeräten konnten Verbraucher bei dem Shoppingevent sparen, und zwar durchschnittlich immerhin zehn Prozent verglichen mit der Vorwoche.
Indes waren Audio-Produkte im Schnitt acht Prozent günstiger erhältlich, Fernseher und Gaming-Artikel jeweils sechs Prozent und Handys fünf Prozent. Im Schnitt wenig sparen konnten Käufer dagegen bei Spielwaren, die bei der Black-Friday-Aktion 2021 nur drei Prozent günstiger zu haben waren als eine Woche vorher. Eine noch geringere Ersparnis gab es bei Wearables mit durchschnittlich nur einem Prozent.
Das heißt allerdings nicht, dass nur um das erste Adventswochenende herum Sparmöglichkeiten bestehen. Wie der Preisvergleich von Idealo ermittelt hat, sind bereits den gesamten November über die Preise bei vielen Angeboten attraktiv und der Black Friday war bei Weitem nicht immer der günstigste Tag.
Planung vorab ermöglicht solide Vergleiche
Wer ein bestimmtes Produkt kaufen will, sollte sich vorab informieren und genau wissen, welche Modelle und Modellvarianten in Frage kommen, wie sich diese unterscheiden und welche Kompromisse man einzugehen bereit ist (Farbe, Ausstattung, etc.). Denn gerade am Black Friday und an den folgenden Tagen ist damit zu rechnen, dass die Sonderangebote, wenn sie denn wirklich günstig sind, schnell ausverkauft sein werden. Das erleben wir ohnehin jedes Jahr, dürften es in der aktuellen Saison allerdings in verschärfter Form beobachten, da viele Lieferketten immer noch gestört sind und das Thema Chipmangel auch noch nicht vom Tisch ist.