Das Startup Eternmi arbeitet schon seit über fünf Jahren an einer Anwendung, die es Hinterbliebenen ermöglichen soll, mit Verstorbenen nach deren Tod – virtuell – in Kontakt zu treten. Dazu sammelt eine App alle möglichen Daten über Vorlieben, Lieblingsorte, Gespräche oder Bilder und stellt Fragen. Mit diesen Daten wird dann eine KI gefüttert, die den Nutzer nach seinem Tod in Form eines Chatbots imitieren soll. Ähnlich dürfte auch die Idee von Microsoft funktionieren, die sich der Softwareriese jetzt patentieren lassen hat.
Chatbot wird mit persönlichen Daten gefüttert
Das Patent trägt den Titel „Creating a conversational Chat Bot of a specific Person“. Der Beschreibung nach geht es demnach nicht per se um verstorbene Personen, der Einsatz in diesem Bereich dürfte aber am wahrscheinlichsten sein. Gespeist werden soll der Bot laut Microsoft mit Daten wie Bildern, Nachrichten, Postings in sozialen Medien, aber auch mit handgeschriebenen Briefen oder Gesprächsmitschnitten. Das soll dabei helfen, die spezifische Persönlichkeit des Menschen nachzubilden, damit ein Chatbot entsprechend wie diese Person chatten kann.
Der Bot soll dann Microsoft zufolge Menschen aller Art repräsentieren können, etwa einen Freund, einen Verwandten, aber auch berühmte Personen der Gegenwart oder der Vergangenheit sowie fiktive Charaktere. Explizit nicht ausgeschlossen wird, dass der Bot eine verstorbene Person sein kann, wie Winfuture schreibt. So könne man eine Version des eigenen Ichs für die virtuelle Existenz nach dem Tod trainieren. Das wiederum erinnert an die US-Serie Black Mirror. In der Folge „Be Right Back“ („Wiedergänger“) erschafft eine junge Frau einen solchen Chatbot ihres verstorbenen Freundes.
Microsoft-Patent: Avatare von Toten erschaffen
Microsoft geht sogar noch einen Schritt weiter. In dem Patent geht es anscheinend auch um die Möglichkeit, Avatare zu erschaffen. Denn Microsoft schreibt hier dezidiert davon, dass 2D- oder 3D-Modelle einer spezifischen Person generiert werden könnten. Dazu würden Bilder und Videos sowie weitere Daten von der Person benötigt. Ob Microsoft einen solchen Chatbot, wie in dem Patent beschrieben, wirklich jemals auf den Markt bringen wird, steht allerdings in den Sternen.