BMW Natural Interaction ermöglicht die Bedienung mit Blicken und Gesten – mehr als nur Sprachsteuerung
Der einfache Einsatz von Sprachsteuerung zur Interaktion mit dem Auto ist BMW nicht genug: Nachdem der Autokonzern Sprachbedienung für erste Fahrzeuge ankündigte, präsentiert BMW auf dem MWC den nächsten Schritt der Mensch-Maschine-Kommunikation, der zuerst 2021 im BMW iVision Next zu finden sein wird.
BMW Natural Interaction: Premiere 2021 im iVision Next
Mit BMW Natural Interaction will der Konzern dem Fahrer die Möglichkeit geben, mit dem Auto beinahe wie mit einem Beifahrer zu interagieren. Außer per Sprache soll es möglich sein, zusätzlich respektive auch gleichzeitig mit Gesten und Blicken das Auto zu bedienen und bestimmte Informationen zu erhalten. Laut BMW kann der bevorzugte Bedienmodus je nach Vorliebe, Situation und Kontext intuitiv gewählt werden. Im iVision Next, der 2021 zunächst mit Level-3-Automatisierung erscheinen wird, sollen Fahrer die ersten Funktionen der Natural Interaction ausprobieren.
„Der Kunde soll mit dem intelligenten und vernetzten Fahrzeug auf völlig natürliche Weise kommunizieren können“, erklärt Christoph Grote, Senior Vice President BMW Group Elektronik. „Er wird zukünftig nicht überlegen müssen, mit welcher Bedienstrategie er zum Ziel kommt, sondern zu jeder Zeit frei interagieren und das Fahrzeug versteht ihn.“ BMWs Natural Interaction sei auch ein bedeutender Schritt für autonom fahrende Autos, sobald der Innenraum nicht mehr primär auf den Fahrer ausgerichtet ist und alle Insassen mehr Freiheiten genießen würden, so Grote weiter.
BMW Natural Interaction macht sich schon im Fahrzeug befindliche Sensoren zunutze
Für die Gestensteuerung macht sich das Unternehmen teils für andere Zwecke integrierte Time-of-Flight-Sensoren zunutze, mit denen Handgesten inklusive der Bewegungsrichtung erkannt werden können. Zusätzlich werde das Driver-Kamera-System eingesetzt, das Teil des Fahrerassistenzsystems ist, um Blick- und Kopfrichtung zu erkennen. Dabei nutze BMW nicht die vollständigen Bilddaten, sondern lediglich Vektoren, um Berechnungen schneller durchführen zu können und die Privatsphäre des Fahrers zu schützen.
Mit einem Fingerzeig kombiniert mit dem Befehl „Öffne das Fenster“ soll dann etwa berührungslos die entsprechende Scheibe herunterfahren. Ebenso lasse sich auf diese Weise das Schiebedach öffnen und schließen. Außerdem könne man auf diesem Wege die Lüftung justieren oder eine Auswahl auf dem Display vornehmen. Weiter sei es etwa auch möglich, auf einen Knopf zu zeigen, um sich die Funktions- oder Bedienungsweise erklären zu lassen.
Nicht nur mit dem Auto kann künftig auf diese Weise interagiert werden, auch die unmittelbare Außenwelt könne so erschlossen werden. Zeige ich mit dem Finger etwa auf ein historisches Gebäude, ein Geschäft oder Restaurant und frage „Was ist das für ein Gebäude“, „Wie lange hat das Geschäft noch offen?“, oder „Wie heißt das Restaurant?“, erhalte ich entsprechende Zusatzinformation per Sprachausgabe oder auf dem Display. Bin ich auf der Suche nach einem Parkplatz, kann ich etwa nachfragen, wie lange die Parkdauer in einem bestimmten Bereich ist und wie viel es kostet, und mehr.
Welche Funktionen zum Start 2021 bereitstehen werden, erläutert BMW nicht, man sei aber äußerst zuversichtlich, zahlreiche Interaktionsoptionen bereitstellen zu können.
Klingt alles total spannend und zukunftsweisend. Bleibt abzuwarten, was davon umgesetzt und bei den Käufern Akzeptanz finden wird, wenn in einem ersten Schritt autonomes Fahren an sich überhaupt flächendeckend oder zumindest in Ballungsgebieten möglich sein wird. Das sollte man aber auf jedem Fall im Blick behalten.