Künftige Besitzer:innen von BMWs Fahrzeugen der „Neuen Klasse“, die ab 2025 vom Band laufen, können auf Wunsch auf Ein- und Ausparken verzichten. Die Hardware für die automatische Parkfunktion nach Level 4 wird vom französischen Automobilzulieferer Valeo bereitgestellt.

Das neue Assistenzsystem soll Kund:innen „eine komfortable und benutzerfreundliche Lösung für das Parken auf Privatgrundstücken und öffentlichen Parkplätzen bieten“, erklärt BMW. Ab 2026 sollen die Funktionen, die auf fahrzeugintegrierten Technologien und Sensoren basieren, verfügbar sein und Fahrer:innen von der Manövrierhilfe Automated Maneuver Assistance bis zum Level-4-Parkservice Automated Valet Parking unterstützen.

Ferner sollen „infrastrukturbasierte Services“ gemeinsam entwickelt werden, um Kund:innen auf entsprechend ausgestatteten öffentlichen Parkplätzen und in Parkhäusern vollautomatisiertes Parken und Laden zu ermöglichen, so der Autobauer.

Die Software-Funktionen basieren laut BMW auf dem aktuellen Software-Stack für fahrerloses Parken, das schon 2021 mit dem BMW iX (Test) eingeführt wurde. In einer künftigen Generation soll die Software erweitert werden und auf einer „leistungsstarken Computing-Plattform“ die gemeinsam mit Valeo entwickelten Algorithmen auszuführen.

Beim vollautomatisierten Parken nach Level 4 wird zwischen Typ 1 und Typ 2 unterschieden. Bisherige Lösungen wie das Automated Valet Parking (AVP) von Mercedes-Benz und Bosch, das Ende 2022 vom Kraftfahrt-Bundesamt genehmigt wurde, entsprechen dem Typ 2. Bei diesem Typ muss im Parkhaus entsprechende Sensorik integriert werden, die mit dem Fahrzeug kommuniziert und es in eine Parklücke und wieder zurück lotst.

BMW setz diese Variante schon beim 7er in Serie ein. Beim nun angekündigten Typ 1 ist die komplette Sensorik im Fahrzeug, sodass das Level-4-Fahrzeug letztlich nicht auf eine externe Infrastruktur angewiesen ist. Lediglich eine ausgewiesene Ausstiegs- und Einstiegszonen für die Fahrer:innen und Fahrgäste sei vorausgesetzt.

Zusätzlich zum vollautomatisierten Parken sei eine optimierte Nutzung der Parkzeit denkbar: Laut BMW könnten in solchen Szenarien zusätzliche Dienste wie vollautomatisiertes Laden oder Waschen des Autos bereitgestellt werden.

BMW zufolge wird die Hardware ab Werk an Bord sein, sodass Kund:innen sie auf Wunsch auch nachträglich aktivieren können. Wer schon 2025 eines der ersten „Neue Klasse“-Modelle ersteht, muss voraussichtlich ohnehin bis 2026 warten, da die Funktion erst dann einsatzbereit sein soll.

Zur Serienausstattung wird das Level-4-Parken nicht gehören, es wird stattdessen als On-Demand-Angebot verfügbar sein, so BMW. Dies bedeutet, dass Kund:innen es nach einer kostenlosen Testphase für bestimmte Zeiträume oder dauerhaft gegen eine Gebühr freischalten können.